Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 586
(PDF, 183 MB)
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586 Psychische Studien. XLVIL Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1920.)

psychischer Einstellung ideoplastiseh produziert werden und als
psychisch gesteuerte mechanische Angriffsmittel für die Bewegung
der einzeluen Gegenstände dienen. Für jene Fadengebilde prägi
der Verfasser den Begriff „rigide Effloreseenzen", um Ochoro-
wicz gegenüber zum Ausdruck zu bringen, daß es sich nicht um
,.Strahlungenu be<sonderer Art handelt, sondern daß bei ihrer
Entstehung ein durch einseitige autosuggestive Vorsteliungs-
riehtuug geschaffener Spezialfall des Materialisatiomprozesses
vorliegt in einem durch die Unsichtbarkeit der Emanationen ausgezeichneten
Vorstadium. Der ganze unbekannte Zeugungs- und
Transformationsprozeß hängt letzten Endes von psychischen Vorgängen
in der unterbewußten Sphäre des Mediums ab und bedeutet
einen Konsum und eine Transformation vitaler Energie
des Mediums selbst. Bei dieser Auffassung wären die Ergebnisse
der angedeuteten telekinetischen Forschungen zugleich eine
Verifikation der vom Verfasser in einem anderen Werke behandelten
Materialisationsphänomene, die ja, wie schon erwähnt,
neuerdings von Dr. Geley in Paris mit positivem Ergebnis nachgeprüft
worden sind. Auch Ciawford (S. 171) kommt zu der Überzeugung
, daß die telekinetischen und teleplastisehen Erscheinungen
im wesentlichen von der gleichen Art sind, indem die ersteren
den Übergang zu letzteren bilden. Wären die Versuche für die
telekinetischen Phänomene schon früher angestellt gewesen, hätte
Verfasser, sich auf dieselben stützend, vielleicht weniger Anfeindung
zu überwinden gehabt. Freilich ist es so fremdartigen
Erscheinungen gegenüber nicht ganz leicht, sich" von der Annahme
frei zu machen, daß vielleicht doch im Sinne von Dessoir und
Lipps e;ne rein physikalisch-chemische, nicht psychistische Er*
klärung, vielleicht auf Grund überaus geschickter Taschenspielertricks
, gefunden werden könne. Solange aber dieser Nachweis
nicht überzeugend erbracht ist *), erfordert die Erfahrungslogik
der wissenschaftlichen Entdeckungsarbeit und schließlich auch
der wissenschaftliche Anstand gegenüber den langjährigen sorgfältigst
«mit objektiven Hilfsmitteln angestellten und im ganzen
übereinstimmenden Versuchen zum Teil erster wissenschaftlicher
Forscher der verschiedenen Kulturnationen an mehreren Medien,
die Möglichkeit, ja Wahrscheinlichkeit, neuartiger psychodynamischer
Energien zuzugeben. Jener Verdacht «betrügerischer Manipulationen
ist niehtprofessionellen Medien gegenüber, die vielleicht
sogar selbst Interesse an einer wissenschaftlichen Aufklärung
haben, im allgemeinen von vornherein nicht angebracht
und verliert auch in den andereu Fällen vielfach an Bedeutung
mit Rücksicht auf die auch vom Verfasser veitreteue Vermutung
, daß die Medien, durch die oft feindselige Haltung man*
eher Kontrollbeobachter in der Entfaltung ihrer medialen Fähigkeiten
behindert, gewissermaßen zur Notwehr gedrängt werden.

*) S. dagegen den negativen Befund (S, 49) beim Löffelexperiraent.


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