Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 4
(PDF, 212 MB)
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4 IVvchi^che Studien, XLVJ11. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1921.)

bei der gänzlichen Unbegrenztheit in der Wahl des Gegenstandes
der Übertragung war die Auffassung des Kernwortes des Satzes
eine präzise. Da Dr. Fr. auf den Dialekt nicht eingestellt war —
das Wort „iUaaf" war ihm damals ungeläufig —, wTar die Erkennung
des Dialektes der Frage eine Leistung, die sicher in
Rechmung zu stellen ist. Die Stärke des Eindrucks, welchen die
dialektische Form des Anrufes machte, ist um so höher anzuschlagen
, als sie den Rezipienten zwang, sich in seiner in Gedanken
gegebenen Antwort gleichfalls der ihm wrenig geläufigen
Mundart zu bedienen. —

Da jede vorherige suggestive Beeinflussung ausgeschlossen war,
mußten diese drei — einzigen damals angestellten — Versuche
als gelungene Bewreise für die Telepathie betrachtet werden, besonders
weil jede Übertragung durch Zeichen. Flüstern und
andere Möglichkeiten, von denen man bei gleichzeitiger Anwesenheit
des Agenten und des Perzipienten im selben Zimmer oder
in zwei anstoßenden Räumen sprechen könnte, absolut ausgeschlossen
erscheint.

Es handelt sich nun um die Art, wie ich meinen Willen an*
spannte, um die Übertragung zu bewirken. Ich sprach das Wort
in halblauter Sprechweise aus und konzentrierte meinen Gedanken
in dem Wunsche, Dr. Fr. möge es hören. Ich wiederholte
diesen Anruf vielleicht viermal in der Minute und stellte
nach 7—8 Minuten diese Bemühung ein. Solange ich „rief", ime»rkte
ich keine Ermüdung in mir, wohl aber trat etwa 10 Minuten nachher
ein Schlafbedürfnis auf, das mich zwang, für einige Augenblick
demselben nachzugeben.

Am andern Tage spürte ich keinerlei Nachvvehen. Diese Ermüdung
beweist wohl, daß die „Sendung" mit einem Energieverluste
verbunden ist Welcher Art dieser sein könnte, soll
später erörtert werden.

Mit Kriegsausbruch mußten wir beide unsern uns liebgewordenen
Aufenthalt verlassen; wir fanden uns in der Folge hier in
Mehlem zusammen, hatten aber während des Weltkrieges nicht
die Geisteskonzentration, diese Versuche fortzusetzen. Erst im
Jahre 1919 kamen wir überein. weiter in diese Fragen einzudringen
.

Unsere hiesigen Wohnungen) liegen etwa 800 Meter auseinander.
Dr. Fr. befand sich während der Versuche in 'seinem nach Osten
sdhauenden Arbeitszimmer, er pflegte sich an seinem Arbeitstische
aufzuhalten, «uind Schreiber dieses lag auf seiner Ottomane
in seinem nach Norden gelegenen Schreibzimmer. Er pflegte den
Blick auf einen dunkelrotbraunen Plüschvorhang zu fixieren, um
durch nichts irritiert zu werden. Eiu Notizblock lag in Greifnähe,
um ein sofortiges Aufzeichnen der Beobachtungen zu gestatten.

Sowohl Empfänger wie Sender schrieben ihr Protokoll in kurzen
Worten nieder und am folgenden Tage wurden diese Notizen
ausgetauscht und dabei die Analyse der Protokolle diskontiert


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