Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 8
(PDF, 212 MB)
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8 Psychische Studien. XLVIJI. JahrR. 1. lieft. (Januar 1921.)

war. Bis 9 Uhr 5 Minuten war große „Leere". Dann hob sich,
immer intensiver werdend, der Gedanke an das „Bonner
Brückenniännchen" heraus, der Schlag 9 Uhr 15 Minu*
ten verblaßte.

Obschon anscheinend ein voller Mißerfolg, ist dieser Abend als
eine wichtige Station des Fortschrittes auf unserm Studiengebiete
zu bezeichnen.

Dr. Fr. hatte, wie er mir später schrieb, in jenen Tagen der Lektüre
von Napoleons III. Werk über G. J. Caesar obgelegen und dies
hatte ihn zur Bestimmung des Wortes geführt. Dabei schwebte
ihm die Stätte seines Rheinüberganges vor, an deren Stelle die
neue Bonner Rheinbrücke erbaut ist. Zum Gedenken an jenen
Obergang ist G. J. Caesars Steinbild auf diesem Bauwerk errichtet
— aber außerdem ist noch eine Spottfigur vorhanden, die
in äußerst wenig ästhetischer Weise dem gegenüberliegenden
Städtchen Beuel die Mißachtung der Bonner Bürger darstellt, weil
sich dessen enggesichtigte Stadtverwaltung von einem Beitrage
zu den Kosten des Brückenbaues gedrückt hatte.

Nun hat der Sender an die vorgenannte Caesarstatue auf der
Bonner Brücke gedacht — der Empfänger, der von deren Vorhandensein
überhaupt keine Ahnung hatte, dem aber jene Spottfigur
öfter gezeigt werden war, konnte, als er den Untertitel
verstand, das Steinbild auf der Bonner Brücke nur auf das ihm
bekannte beziehen.

Würde es sich bei unserer Telepathie um einen rein suggestiven
Vorgang gehandelt haben, so wäre zweifellos der Begriff des G.
J. Caesar übermittelt worden. Da aber der Zudenkuingsprozeß
bei Dr. Fr. sich an das ihm gut bekannte „Caesarbild auf der
Bonner Brücke" anlehnte und dieses übertragen wollte, mußte
dieser Prozeß daran scheitern, daß der Empfänger von diesem
Steinbilde auf der Brücke keine Ahnung hatte. Er empfand aber
den Begriff und wandte ihn auf das einzige ihm bekannt gewesene
an.

Der Mechanismus des Vorganges wird somit
dahin zu präzisieren sein, daß nur dem Empfänger
geläufige Vorstellungen von ihm erfaßt
werden können.

Über den Versuch vom 27. März mögen die Originalnotizen
der Beteiligten Aufschluß geben. Dr. Fr. schreibt:

Um Punkt 9 Uhr begann ich Herrn H. „H e i s t e r b a c ha zu
suggerieren. Erst verfolgte ich den Weg zu seinem Hanse und
rief ich ihm das Wort „Heisterbach" zu, dann beschäftigte ich
mich noch gedanklich bis 9 Uhr 15 Minuten damit.

(NB. Die Verabredung lautete, da mir die völlige Freistellung
des Wortlautes doch etwas schwierig erschien, auf einen
Berg, eine Stadt, ein Dorf, ein Tal in der näheren oder weiteren
Umgabung, woraus sich immerhin noch Tausende von Möglichkeiten
ergaben.)


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