Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 21
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Feter: Wanderndes Hellsehen. * 21

Mrs. R. T. J. berichtet an Prof. Hyslop, 28. Oktober 1908: Ich
erwachte eines Morgens im Juli 1906 und fühlte, daß sich etwas
über mich beugte. Im selben Augenblick kam mit der Gedanke:
„Ich wünschte, ich könnte meinen Körper verlassen, so wie Mr.
D. (ein Medium) mir einst sagte, daß ich es lernen sollte." Bei
dem Gedanken hörte ich ein deutliches Zischen und einen
Schnapp in der Gegend des Solarplexus, und augenblicklich,
ohne zu wissen, wie es geschah, fand ich mich in lichter weißer
Gestalt am Bettchen meines Kindes stehen, das in demselben
Zimmer war. Es war wach und spielte mit der Bettdecke. Ich
rief das Kind dreimal beim Namen, aber offenbar sah und hörte
mich das Kind nicht. Als ich dort stand, konnte ich vollständig
sehen und klar denken. Mein Körper sah aus wie eine Wolke
in menschlicher Form. Ich stand aufrecht und war mir voll des
Gedankens bewußt- „Nun bin ich in dem geistigen Körper."
Das nächste was ich weiß, war, daß ich nach Atem rang, als ich
(scheinbar) zurück in meinen physischen Körper in mein Bett
kam. Nachdem mein Atem wieder normal geworden war, fragte
ich das Kind. Es hatte nichts gehört und nichts gesehen and
sagte: „Ich dachte, du wärest eingeschlafen; du lagst im Bett mit
geschlossenen Augen."

In einer anderen Nacht, ein oder zwei Wochen später, fand ich
mich in derselben weißen, wolkenartigen Gestalt in dem rückwärtigen
Gang des Hauses, der sehr groß war. Ich mußte zwei
lange Gänge durchwandern, eh§ ich die Tür meines Schlafzimmers
erreichte, und ich wußte es. Leise gleitend fand ich, daß das Den-
ken an Bewegung Bewegung erzeugte. Schließlich erreichte ich
erschöpft die Tür meines Schlafzimmers. Da fühlte ich mich angetrieben
, in die halboffene Tür eines Schlafzimmers zur Rechten
zu treten. Ich seufzte im Gefühl eines unwiderstehlichen Dranges
und ging in den Raum; ich erblickte das Mädchen schlafend im
Bett. Das nächste, an das ich mich erinnere, war, daß ich nach
Atem rang in meinem Bett.

Am nächsten Morgen, fragte ich das Mädchen (denn ich wußte
es nicht): „Schläfst du immer bei halb offener Tür?'4 Sie antwortete
:Ja, immer/* —

In demselben Monat (Juli 1906) hatte ich ein anderes Erlebnis.
Ich fand mich in der eben beschriebenen Gestalt m einer elenden
Dachstube in einer Stadt stehend. Es schien kaum zu dämmern.
Zu beiden Seiten sah ich neben mir schwach eine Gestalt gleich
meiner, nur daß beide ausgesprochen grau von Farbe waren. Ich
fühlte, da sie mich stützten, daß sie stärker als ich waren. Wir
standen alle drei vor einem niederen elenden Bett, in dem eine
Frau mittleren Alters im Sterben lag. Sie wendete ihren Kopf und
sah mich — und ich war überzeugt, ich war der einzige, den sie
sah. Ein Lächeln der Zufriedenheit glitt über ihr Gesicht — sie
blickte befriedigt — und dann schien sie ihre Augen zum letztenmal
zu schließen. Sie war ganz allein, und starb offenbar im


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