Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 26
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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26 Psychische Studien. XLVHI. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1921.)

derselben Zeitung wurde auch von einem an demselben Tage
stattgefundenen gleichartigen Unglück in Aachen berichtet, und
was das Merkwürdigste an der Sache war: beide Explosionen
zogen genau dieselben Folgeerscheinungen nach -sich.

Es scheint fast so, als wenn Fälle dieser Art sich weniger oft
ereigneten, doch es scheint nur so. Müller selbst führt noch eine
ganze Reihe ähnlicher, ganz sonderbarer Vorkommnisse an.
Einen interessanten Fall des Doppelgeschehens konnte ich vor
einiger Zeit miterleben. Im Winter hatte ich auf unerklärliche
Weise einen Ring verloren. Es geschah so. Mir wurde auf der
Verkaufsstelle für Lebensmittel im Rathause Zwieback u. a. zuerteilt
. Das Einpacken war dem Käufer überlassen. Zur
besseren Vemchtung zog ich meinen Handschuh ab, bei welcher
Gelegenheit mir mein Ring (Damenring alter Arbeit mit Brillant)
vom Finger auf den Tisch fiel* Ich streifte ihn wieder auf und zog
den Handschuh darüber. Eine Viertelstunde später, bereits
wieder in der Wohnung, stelle ich den Verlust des Ringes fest.
Nicht nur Handschuhe, Rocktaschen imd Fußboden des Zimmers
wurden daraufhin gründlich nachgesehen, sondern auch die mitgebrachten
Lebensmittel einer genauen Durchsicht unterzogen.
Auf dem Wege konnte der Ring nicht verloren gegangen sein, da
ich Handschuhe trug; trotzdem ging ich zurück und achtete, so gut
es ging, auf den zurückgelegten Weg, fragte auch zur Sicherheit
auf dem Rathause nach, aber alles ohne Erfolg; auch die Anzeige
in der Zeitung geschah vergeblich. Wo war der Ring hingekommen
? Abends sagte meine Wirtin erstaunt: „Sie haben Ihren
Ring verloren? Ich habe heute auch einen Verlust gehabt, mein
Doppelring ist fort!" (Ihr Ehering wTar mit dem ihres verstorbenen
Mannes zu einem zusammengelötet.) Ich frage sie: „Haben
Sie den Ring schon einmal verloren?" — „Nein", sagte sie, „es
ist das erstemal, ich nehme den Ring auch nie
vom Finger!" — „Wo können Sie ihn wohl verloren haben,
in oder außer dem Hause?" — „Er muß im Hause verlorengegangen
sein!" — Auf meine Frage, in welchen Räumen sie
während des Tages gewesen, erfahre ich, daß sie auch im Vorratskeller
herumhantiert hat. Ich sagte ihr darauf, daß jedenfalls der
Ring dort abhanden gekommen sei. Sie versicherte, dort und sonst
überall genau nachgesucht zu haben. Nebenbei bemerkt habe ich
bis heute immer noch den Verlust meines Ringes zu beklagen;
meine Wirtin hat den ihrigen nach geraumer Zeit in dem betreffenden
Keller räum wiedergefunden. —

Auch hier ist kein Zufall in des Wortes gebräuchlicher Bedeutimg
. [ ?] Von Müller wird das Wort Zufall sogedeutet, daß zu
einem Falle ein anderer hinzu-fällt; diesen Zu-fall kann man
allerdings gelten lassen.

Reizvoll wäre, eine Untersuchung und Deutung der Vorgänge
folgen zu lassen, ihrem Urgrund nachzuforschen und die Fäden
aufzuspüren, die dieses Geschehen mit bekannteren okkulten


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