Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 36
(PDF, 212 MB)
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36 Psychische Studien. XLVIIT. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1921.)

naturgemäß in harmonischer Einheit und zum Zwecke erhöhte
Kraftentfaltung in unserem Leben eigentlich immer der Fall sei
sollte, wie es aber hier Erscheinungen auslöst, die uns bei unsere
gewohnten Selbständigkeit und Alleintätigkeit des Geistes ei
slaunlich und befremdend vorkommen. Wir reihen sie deshaL
kunzerhand in das okkulte Gebiet ein, das so allmählich zu eine
großen Begräbnisstätte für alles wird, was unserem Verstand,
unverständlich erscheint und was die Lehrwissenscliaft von siel
weist, da ihr alle nicht geistige Tätigkeit unfruchtbar und un
wissenschaftlich dünkt und eine Seelentätigkeit ihr unbekann
ist. So erkennen wir auch bei obigem Zusammenwirken voi
Seele und Geist nur zunächst die geistige Mitwirkung an und fae
zeichnen nach derzeitiger Auffassung die Übertragung der Ge
danken, Vorstellungen, Empfindungen usw. als Telepathie, wäb
rend diese lediglich gelegentliche Mitwirkung des Geistes untei
den Begriff der Suggestion fällt und nicht als, sondern
neben Telepathie zur Geltung kommt. In Zweck und Inhalt
barmonieren zwar hier Suggestion und Telepathie, im Wesen
aber sind sie grundverschieden, so verschieden wie
Geist und Seele selbst sind, und die Betonung dieser Verschiedenheit
ist insbesondere zum Verständnis den Telepathie von
großer Bedeutung, da, wie ich bereits sagte, der Wirkungskreis
der Telepathie weit über den seelischen Verkehr von Mensch zu
Mensch hinausgeht. Eine kurze Entgegenstellung kann deshalb
nicht umgangen werden,

Gedanken, Vorstellungen und Empfindungen sind geistige
Produkte, d. h. Erzeugnisse der Gehimtätigkeit. Sie haben naturgemäß
wie das Gehirn selbst materielles Wesen, sie sind ge-
hir nsubstantielle Gebilde. Ihre Übertragung von Gehirn
zu Gehirn wird durch eine geistige Energieauslösung bewirkt
, wie eine solche durch die Kraft des Willens oder der Erregung
(Schreck, Furcht, Angst usw.) erfolgt. Sinnlich ließe sich
Suggestion vielleicht am besten als G e h i r n k o n t a k t bezeichnen
, dem dann Telepathie außersinnlich als Seelenassozi a-
tion entgegengestellt werden müßte. Zu gemeinsamer Wirksamkeit
von Person zu Person vereint, können sie zu einer derartigen
Kraftentfaltung gelangen, daß in dem Gehirn des Emp-
fängers nicht nur die übertragenen Gedanken, Vorstellungen,
Empfindungen als solche zur Aufnahme gelangen, sondern daß sie
von da autosuggestiv weiter wirken und ihr materielles
Wesen sichtbar in Visionen, hörbar in Geräuschen, Stimmen
usw., fühlbar in Schmerzen oder anderen Empfindungsäußerungen
zur sinnlichen Wahrnehmung bringen. Wir sprechen
dann von Hellsehen, Hellhören und Hellfühlen. Betont muß noch
werden, daß alle solch suggestiven Einflüsse ihrer Natur nach
immer "nur je nach Kraft der ausgelösten Energie eine mehr
oder minder beschränkte Reichweite haben, wäh-


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