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Wiegand: Ein Prophet des Kriegsverlaufs.

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Professor Benedikt berichtet auch über einige Versuche mit
Schermann, die sich auch auf Nachbildung der Schrift bezogen;
sie waren gleichfalls sehr treffend, leider bringt er nur wenig
Versuche, sondern verliert sich in sehr bestreitbare Theorien.

Das Berichtete wird, auch ohne daß ich Abbildungen bringen
kann, ein Bild von den großen Fähigkeiten Schermanns geben.
Leider gibt aber das bisher Veröffentlichte bei seiner Kürze
kein klares Bild von der Versuchsanordnung, so daß man nicht
bei jedem Versuch weiß, ob er wissentlich war oder unwissentlich
angestellt wurde. Jedenfalls bestehen bei Schermann über-»
normale Fähigkeiten, über die er ziemlich willkürlich zu verfügen
scheint, er scheint wenig von der Gunst des Augenblicks abzuhängen
. Ausführliche Arbeiten über ihn sind uns versprochen,
bisher aber noch nicht erschienen.

Genaueres übe- die Theorie ist, solange wir keine genauen
Protokolle haben, kaum zu sagen. Doch läßt sich jetzt schon das
eine vermuten, daß es ein recht kompliziertes Problem ist. Telepathie
und Hellsehen verschlingen sich allem Anschein nach bei
ihm, und neben reinem Hellsehen in Form des direkten Erkennens
der Schrift spielt auch psychometrisches Hellsehen eine
Rolle. Wie der Prozeß im einzelnen ist, läßt sich kaum ahnen,
man denke an den Fall des Komponisten, wie verwickelt scheint
da der Übertragimgsprozeß zu liegen! Alles in allem ist zu sagen,
daß es sehr zu wünschen ist, wenn sich die Wissenschaft ausführlich
mit dem Falle Schermann beschäftigt, es ist da wohl
mehr an wichtigen Kenntnissen und Einsichten zu holen als in
den meisten der landläufigen psychologischen Arbeiten!

Ein Prophet des Kriegsverlaufes.

Herrn v. Gillhausens Vorgesichte.

Der bekannte Mitarbeiter amerikanischer Zeitungen, Herr
v. Wiegand, übermittelt dem „New York American*4 von Berlin
aus die Abschrift einer aus den ersten Augusttagen 1914 stammenden
Aufzeichnung das Herrn Guido v. Gillhausen, gefallen als
Major im 3. Garde-Regiment zu Fuß im Sommer 1918. Dies#
Aufzeichnung wurde von dem Bruder des Verstorbenen bei Ordnung
seines Nachlasses, versiegelt, aufgefunden. Nach einer
Handbemerkung ist diese Niederschrift seinerzeit vom Verfasser
dem Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen überwandt worden.
Der Prinz hat sie erst im Herbst 1915 geöffnet, gelesen und dem
Verfasser wieder zugestellt. Die Aufzeichnung hat folgenden
Wortlaut:

Berlin SO. 26, den 3. August 1914.
Mariannenplatz 20.

Was ich am 3. August 1914 gegen 2 Uhr sah: Wie wird der
Krieg verlaufen?

Nicht in kurzer Spanne Zeit. Nicht gegen nur einen starken
Gegner. Ich sehe an mir vorüberziehen viele Feinde und erkenne