Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 42
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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42 Psychische Studien. XLVIII. Jahrg. 1, lieft. (Januar 1921J

gefunden zu haben und vielleicht auch tatsächlich einen oder
mehrere Strahlen des göttlichen und allmächtigen Bewußtseins
des Unbewußten erhascht hat, und der sogenannte Megalomane,
welcher behauptet, Gott zu sein, oder der sagt, er könne den
Mond in seinem Laufe aufhalten, sind sich ihrer Einheit mit dem
Bewußtsein des Unbewußten intuitiv bewußt. Dasselbe Motiv
dürfte für den Ausspruch Napoleons gelten: „Unmöglich — dieses
Wort gibt es nicht für mich!"

In unserem Geiste ist uns tatsächlich nichts unmöglich. Die
megalomanste Vorstellung ist dem Bewußtsein des Unbewußten
praktisch möglich. Das Genie und der Größenwahnsinnige versenken
sich periodisch oder chronisch in das Unbewußte, wodurch
sie den Maßstab für das menschliche Können \erlieren. Der oft
megalomane Einschlag bei ersterem und die konstanten Größenideen
des letztern sind absolut betrachtet kein Irrsinn, sondern
das Bewußtwenden der Einheit mit dem Allmachtsbewußt-
sein.

Auch andere sogenannte psychische Störungen sind auf diese
Weise analysierbar: deshalb gibt es von einem absoluten
Standpunkte aus wahrscheinlich überhaupt keinen Irrsinn. Diese
Ansicht ist vielleicht neu: deshalb klingt sie abnorm. Ich bin
mir dessen klar bewußt. Rene C. L e y. Münc hen.

Mediumistische Erscheinungen.

Von Fritz Tretz ei- Groschlattengrün.
Im Augustbeft dieser Zeitschrift schreibt Dr. Jos. Böhm, der
I. Vors. der GWO * Nürnberg, daß er peTsönlich an eine post-
mortale Fortexistenz der Seele glaube, aber ganz entschieden die
Möglichkeit des Nachweises durch mediumistische Erscheinungen
bestreite. Dr. Böhm führt die „Mitteilungen" spiritistischer Medien
auf die individuell verschieden schöpferische Tätigkeit des
„Unbewußten" oder auf mittelbare und unimittelbare Telepathin
zurück und verweist ferner auf Dr. Stekei und dessen Schrift
„Der Psychographismus und seine Folgen". Diese Schrift ist mir
zwar nicht bekannt, aber da Dr. Böhm auf diese Schrift hinweist,
moiß ich annehmen, daß Dr. Stekei in seiner Schrift denselben
Standpunkt vertritt wie Dr. Böhm. Dr. Böhrti führt also sämtliche
„Offenbarungen" von Medien, ob sie mim duirch «sog. Sprech-
mediumsehaft oder Schreibmediulmschaft (Psychographismus) ?r-
folgt sind, auf die Tätigkeit des „Unbewußten" im Medium oder
aui Telepathie zurück. Diese Erklärungsweise bat gewiß viel
für sich, ist auch nicht neu, da sie auch die Ansicht der „Ani~
misten" ist. Es ist aber schon oft betont worden, daß wir mit
dieser Erklärungsweise nicht weiter kommen, da sich wohl viele,
auf schriftlichem oder mündlichem Wege erhaltenen, medialen
Äußerungen und Mitteilungen so erklären lasisen, aber auch wieder
viele nicht. Nur die antaiistisehe /und spiritistische Erklärungsweise
befriedigen erst restlos. Es hilft einmal nichts.


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