Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 60
(PDF, 212 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1921/0064
60 Psychische Studien. XLVI1I. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1921.)

/Karl Ludwig Schleich, „Bewußtsein und Unsterblich-
^ k e i t", Stuttgart und Berlin, Deutsche Verlagsanistalt. 156 S.
Geb. 12 JL

Die glänzend geschriebene Abhandlung klingt aus in das Bekenntnis
, daß unsere Seele etwas Metaphysisches ist, eine unsterb-
. liehe Idee, ein transzendentales Ich, von dem das bewußte Ich nur
eine zeitweilige Abspiegelung ist, nur eine der seelischen Funktionen.
Leben ist nur die schmale Durchgangspforte vom Unbewußten vor
der Geburt zum Überbewußten nach dem Tode. Ein Vergehen der
Existenz ist körperlich wie geistig eine Undenkbarkeit. Religion ist
nicht mehr allein Glaubensangelegenheit, sondern eine Sache der logischen
Erkenntnis. Dies die großen Gedanken eines modernen Naturforschers
, die ausgerechnet von Berlin kommen, das man sich gern als
Zentrum des Negativismus und der zersetzendstea Immoralität denkt!
Im einzelnen wird man ja freilich manchen Äußerungen des idealistischen
Denkers skeptisch gegenüberstehen; so wenn er die Gottheit
sich als beseelten Äther zu denken scheint (S. 116), sie mit der Weltseele
identifiziert, was nicht einmal Plato tat, auf den sich Verfasser
gern beruft; wenn er von einem schlafenden und träumenden Gott
redet und das Böse als beunruhigender Traum dieses Gottes gedeutet
wird; wenn (S. 35) der Geist etwas Physisches genannt wird, was aber
offenbar nur besagen soll, daß das Physische für die Tätigkeit des
Geistigen eine Condicio bildet (aber keine causa; denn letzteres wäre
Materialismus, den Schleich doch bekämpfen will). Mancher Leser
wird die Bemerkungen über mediumistische Phänomene etwas deplaziert
finden, trotz des Kußhändchens, das er dem Spiritismus zuwirft
. Man wird lächeln über den wirklich schlechten Witz über die
Bayern (S. 36), man wird nach den Beweisen fragen, wann je ein katholischer
Priester ein Beichtgeheimnis verraten hat (S. 102), und der
Paläontologe wird dagegen protestieren, daß der Urmensch noch mit
Sauriern zusammenlebte, die doch bereits vor der Tertiärzeit untergegangen
waren, während der Mensch erst frühestens gegen Schluß
der Tertiärzeit auftrat. Die Anhänger Freuds werden, wohl gegen die
Korrektur protestieren, die Schleich an der Hypothese des Wiener Forschers
anbringen zu müssen glaubt, aber schließlich kann sich doch
kaum ein Leser dem tiefen, ja erhebenden Eindruck entziehen, den
diese idealistischen Bekenntnisse eines modernen Naturforschers, die
eine Versöhnung von Wissen und Glauben anbahnen können, auf ihn
gemacht haben. Dr. A. Ludwig, Freising.

Dr* Leopold Pick: Die vierte Dimension als Grundlage des transzendentalen
Idealismus. Leipzig, Osw. Mutze, 1920. 8°. 34 S.
2,40 M.

Eine ungemein gehaltvolle Arbeit, die die tiefsten Rätselfragen
der Menschheit in Angriff nimmt, von der man nachhaltende Anregungen
empfängt und deren Titel sich viel zu bescheiden gibt. Der
Schrift ist weiteste Verbreitung und eingehendste Würdigung zu wünschen
. Der Verfasser will an Hand von Ännlichkeitsschlüssen den
Nachweis erbringen, daß Zöllners vierte Dimension mit der
übersinnlichen Welt Kantis zusammenfällt. Auch ich
möchte meinen, daß zumindest in dieser Richtung die Lösung der uralten
Zweifelsfragen gefunden werden wird. An seine Gedankengänge
knüpft der Verfasser die kühnsten Folgerungen für Weltanschauung
und Religion. Seinem Gottsuchertum schweben Goethes Gott-Natur,
Fechners Allbeseelung und eine auf Kant fußende Religion der Vernunft
vor Augen. , Prof. Walter.
Victor Roeder: Der Somnambulismus. Leipzig, O. Mutze,
1920. K1.-8«. 14 S.
Das Schriftchen verkündet des Verfassers lebendige Überzeugung
von der Wahrheit der hellseherischen Fähigkeiten in somnambulen
Zuständen. Die von ihm namhaft gemachten Beispiele beziehen sich


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