Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 69
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Zelter: Der siderfsche Pendel als somnambules u. Spiritist. Problem, 69'

sprach, kann ich hier nicht wiedergeben. Ich will nur betonen,
daß ich bei den bis zum Punkt immer kleiner werdenden Kreisen
und Strichen, die ich erhielt, edn ganz unbeschreibliches, bis zur
Unerträgliclikeit sich steigerndes Gefühl in den Fingern hatte,
wie ich es weder vorher noch nachher bei irgendeinem anderen
Menschen empfunden habe" (6. Sinn, Jan. 1920, S. 7).

Doch — und damit komme ich zum 2. Punkt meiner Ausführungen
— bei dieser Art von Charakterschilderung mit Hilfe
^on Kreisen, Ellipsen und Strichen blieb ich nicht stehen. Ich
schrieb ein Alphabet zunächst auf einzelne Zettel, dann auf
einen halbkreisförmigen Papienstreifen, wobei einzelne Buchstabengruppen
, wie ei, eu, sch, st str u. a., den betreffenden Buchstaben
des Alphabets angefügt waren, auf der Rückseite Zahlen
von 0 bis etwa 20; dann schrieb ich Fragen auf ein Stück Papier,
das ich unter den Pendel, der bei mir, nebenbei bemerkt, nur aus
einem möglichst leichten Knopf mit Faden besteht, legte. Später
stellte ich nur in Gedanken Fragen, ohne sie schriftlich aufzuzeichnen
, gelangte auch sonst zu einem technisch etwas abgekürzten
Verfahren. Nun erhielt ich zunächst über den Charakter von
Menschen, dann aber auch über allgemeine Fragen eine solche
Fülle von Antworten, daß ich seither geneigt bin, ein jenseitiges
Wesen als leitende Pendelintelligenz, ja als dasjenige, was den
Pendel in Wirklichkeit bewegt, anzusehen. WTie ich zu der Überzeugung
kam, es nicht nur mit radioaktiven Ausströmungen, wie
Kallenberg in seinem grundlegenden Werk 1913 «annimmt, sondern
mit einer bewußten jenseitigen Intelligenz zu tun zu haben,
habe ich eingehend im Dezemberheft des 6. Siimes 1919, S. 8, geschildert
. Intelligenten Wirkungen muß eine intelligente Ursache
entsprechen, radioaktive Ströme allein bringen keine intelligente
Antwort hervor. Es fragt sich nur noch, ob es sieh um mein
Unterbewußtsein oder ein von mir getrenntes jenseitiges Wesen
handeln kaim. Zunächst dachte ich an mein eigenes Unterbewußtsein
nach Analogie von Konstantin Österreichs Spaltung der Persönlichkeit
in Zuständen der Dezentralisation, aber die von der
meinigen völlig abweichende Art der Antworten brachte mich
bald von dieser Auffassung ab. Schon die ganze Ausdrucksweise
war weder die meines Ober- noch meines Unterbewußtseins. In
der zweiten Hälfte des obengenannten Artikels im Januarheft
(S. 8) sind eine ganze Reihe von Äußerungen des Pendels, die so
eigenartig, so sonderbar sind, daß ich niemals mein Unterbewußtsein
dafür verantwortlich machen möchte, angeführt. Auf die
Frage z. B., wie ich mich einem Familienangehörigen gegenüber
verhalten solle, erhielt ich die in ihrer Kindlichkeit rührende
Antwort: „Oh ström Honig!", d. h. Ströme über vor Liebe! Schon
das h bei der Interjektion 0, wie es im Französischen üblich ist,
entspricht nicht meiner Schreibweise, wie überhaupt die des
Pendels nicht selten von der meinigen abweicht. Ganz fern würde


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