Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 73
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Peter: Mentalbilder.

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daß t. die Worte, welche sie s. Zfc im Speisesaal des Inselhotels
gehört hatte, nie in der Konstanzer Kathedrale gebraucht wurden,
wohl aber und besonders der Ausdruck „corpus Christi*' wahrscheinlich
täglich in der Dominikaner-Kirche (ein Teil derselben
ist nun als Speisesaal verwendet) gesprochen wurden, von 1220 bis
1870, in welch' letzterem Jahre die Dominikaner Konstanz verließen
, um nach Amerika zu gehen. Die Dominikaner hatten den
afrikanischen Ritus. In dem „Journal of Theological Studies"
fand Miß Lamont einen Artikel über diesen Ritus und sah zu ihrer
großen Überraschung in einer Erklärung St. Augustinus' über die
Konsekration jene Worte, welche sie in Konstanz gehört hatte.
Die Formel der Sakramentsispendung enthielt die Worte: „corpus
Christi". 2. Miß Lamont stellte fest, daß sie damals genau auf
jener Stelle der ehemaligen Kirche Platz genommen hatte, wo so
oft jene Worte an die Kommunikanten gerichtet worden waren!

Die Musik, welche sie in der Galerie gehört hatte, erwies sich
als charakteristisch für die Musik der Benediktiner, welche vor
1580 von jener der Dominikaner entweder übernommen oder beeinflußt
worden war. Für Miß Lamont war es nicht möglich, all
diese Dinge zur Zeit der Phänomene gewußt zu haben. Sie erfuhr
sie erst nach langer und mühevoller Nachforschung in den
Klosterbibliotheken der Schweiz . . .

* * *

Über edn ähnliches Erlebnis berichtet in demselben Journal
(Nov. 1918) Mrs. Flora H. Griggs folgende interessante Geschichte
:

Die Woche vor Weihnacht 1891 waren meine Mutter (damals
ein junges Mädchen) und ihre Tante Mrs. David Wholf Bruce in
Wien. Ihr Hotel war ein Ort von bedeutendem historischem Inteo-
esse, denn es war ehemals der Palast des Herzogs von Württemberg
. Die Zimmer ließen an Komfort nichts zu wünschen
übrig, aber ihr düsteres Aussehen war unheimlich. Das Täfelwerk
schien um woben von geheimnisvollen Schatten, welche das
einzige elektrische Licht nicht durchdrang. Meine Mutter zündete
alle Kerzen an, welche sie finden konnte, doch der Raum blieb
trotzdem düster. Keine der Damen wollte das unheimliche Gefühl
erwähnen, das sx e An diesen Räumen empfanden, aber beide
blickten sich wiederholt um. wie wenn sie erwarteten, jemand
zu sehen! Unglücklicherweise ist meine Großtante nun tot, aber
ich erinnere mich an ihre Erzählung der Geschichte ganz genau,
und meine Mutter hat sie durch ihre Unterschrift bestätigt.

Eines Abends, nachdem meine Mutter sich zurückgezogen
hatte, versuchte meine Großtante sich in ein neues Buch zu vertiefen
, in der Hoffnung, den düstern Eindruck ihrer Umgebung
zu verscheuchen. Es gelang ihr auch anfangs, aber allmählich
folgte sie nur mehr mechanisch den Zeilen, während ihr Interesse
sich nach außen wandte. Dennoch fuhr sie im Lesen fort.


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