Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 77
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Böhm: Der „Spuk von Dietersheim".

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war. Interessant ist, daß die Ortsveränderungen lebloser Gegeai-
stände bei Anwesenheit des Mediums sich nicht allein auf metallene
oder Feuchtigkeit enthaltende Objekte erstrecken, wie uns
zuerst mitgeteilt wurde, sondern auch auf andere Dinge, z. B.
Kleidungsstücke, Papier, Wolle usw. Auf Grund der Vernehmung
von einwandfreien Augenzeugen durch die verschiedenen
Kommissionen wurde festgestellt, daß die in Bewegung
geratenen Gegenstände mit ziemlicher Wucht geschleudert wurden
, oft auch auf beträchtliche Entfernungen (12—13 m). Wir
konnten im Beisein des Herrn Dr. Böhm 14 derartige Fälle beobachten
. Auffallend war, daß die meisten Gegenstände gegen
das Fenster flogen. Bei den ersten Wahrnehmungen, die schon
um Martini gemacht wrurden, haben die Hausbewohner an einen
Scherz von dritter Seite gedacht und stellten sich daher mehrmals
, allerdings erfolglos, auf die Lauer. Schließlich mußten sie
sich überzeugen, daß ein Eingreifen anderer ausgeschlossen sei
und im Gegenteil hier etwas Außergewöhnliches vorgehe. Von
verschiedenen Augenzeugen wurden folgende Vorkommnisse beobachtet
: Wenn die Magd, deren Kind meist um sie ist, Rüben
stopfte, so flogen diese auf sie zurück oder gegen die Decke;
trug sie Holz ins Haus, so gingen einzelne der auf dem Hof
liegen gebliebenen Scheite ihr nach; zwei bis drei Pfund schwere
Erdrüben hoben sich bei Anwesenheit des Mediums und sprangen
gegen die Wand oder durch das Fenster; ein größerer Krautkopf
flog vom Herd gegen die JVIauer; des öfteren hüpften Kartoffeln
aus dem kochenden Wasser gegen Wand oder Fenster;
auf dem Boden stehende Holzpantoffeln kamen beim Eintritt des
Mediums in die Küche so stark in Aufruhr, daß sie das 4 bis
5 Meter davon entfernte Fenster durchschlugen. Stiefel, Schuhe.
Röcke, Handschuhe, kurz alle erdenklichen Gegenstände, auch
Apfel, Brot usw. gerieten in Bewegung. Nimmehr scheint die
Kraft des Mediums etwas im Abnehmen begriffen zu sein. Wie
die Herren einstimmig bekundeten, sind derartige Vorgänge zurzeit
nicht so selten als angenommen wird. Die Ursache ist in
der durch Krieg und Revolution hervorgerufenen außergewöhnlich
tiefen Aufrüttelung der Seelen zu suchen. Die Berichte über
ähnliche Vorgänge anderwärts decken sich fast vollkommen mit
denen zu Dietersheim. Überall zeigen sich die Erscheinungen
am stärksten oder überhaupt nur in den Abendstunden und stets
nur dann, wenn man nicht darauf gefaßt ist, niemals also bei
Anwesenheit einer oder mehrerer Personen, die .sozusagen darauf
brennen, etwas zu sehen. Solche Personen stören geradezu
die geheime Kraft der Medien und heben dieselbe unter Umständen
sogar auf.

Der in Nürnberg erscheinende „Fränkische Kurier" (Nr. 593
vom 27. Dezember 1920) schreibt dazu unter der Spitzmarke:
„Es spukt":


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