Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 81
(PDF, 212 MB)
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Czernin: Sind „Spukphänome" wissenschaftlich möglich ? 81

Residenten v. Kessinger auf Java (1831) bildete den Gegenstand
eines genauen amtlichen Berichtes an die holländische Regierung
usw. Während nun in deutschen Landen dais ererbte Vorurteil
gegen eine wissenschaftliche Beschäftigung mit den äußerst
merkwürdigen „psychischen" Phänomenen noch heute besteht,
hat das vorurteilsfreiere Ausland (spezieil Frankreich, England
und Italien) auf diesen Gebieten enorme Fortschritte gemacht
die aber wegen der sechsjährigen, auch „geistigen" Absperrung
des Weltkrieges bei uns noch fast unbekannt sind.

Allerdings besitzt auch das Volk der „Dichter und Denker*4
einen Mann, der diesen Forschungen sein Leben geweiht hat,
den bekannten Münchener Psychiater Dr. Freiherrn
v. Schrenck-Notzing: aber — welcher Prophet wäre wohl
in seiner „Heimat" durchgedrungen? — Schrencks erstes Werk
(„ Materialisation sphänomene", 1913) wurde durch die üblichen
laienhaften Angriffe in Mißkredit gebracht; seine Verteidigungsschrift
(1914), in der er die gänzliche Haltlosigkeit dieser Angriffe
nachwies, geriet in den Rummel des Kriegsausbruches und
ist in Deutschland heute noch fast unbekannt. Aber französische
und englische Gelehrte nahmen die Schrenckschen Forschungen
auf, setzten sie während des Weltkrieges intensiv fort und ihr
Resultat ist die von weltberühmten Gelehrten erfolgte Gründung
eines internationalen Institut Metapsychique. Es werden also
die Schrenckschen Forschungen unter dem Namen Metapsychique
glücklich aus dem Ausland zu^uns kommen und nun endlich Anerkennung
finden.

Von besonderem Interesse für die Frage der „Spukphänomene*'
ist aber das neueste Schrencksche Werk („Physikalische Phä-
nome des Mediumismus*', München, E. Reinhardt, 1920). Es
handelt sich um die sogenannte „Teiekinese", die Fernwirkung
auf unberührte leblose Objekte, der Schrenck mit den raffiniertesten
Mitteln der modernen Wissenschaft zu Leibe rückt. Eine*?
seiner Experimente, das ein halbes Dutzend Male wiederholt
wurde und bei dem jede Möglichkeit eines „mechanischen"
Schwindels von vornherein ausgeschlossen erscheint, sei kurz
geschildert:

„Eine flache Glasglocke mit fünf darunterliegenden Zelluloidkugeln
, die vorher noch von Professor G. kontrolliert werden,
wird vor das Medium Stanislawa Tomczyk auf den Tisch gestellt.
Bei Annäherung der Hände von rechts und links (selbstverständlich
bei absolut ruhig stehendem Tisch und ohne daß Stanislawa
die Glasglocke auch nur einen Augenblick berührt) setzen sich
zwei der eingeschlossenen Kugeln auf der Tischfläche in Bewegung
, während die übrigen drei ruhig bleiben. Auf Wunsch
wird nun eine von Professor G. bezeichnete Kugel gerollt. Dann
nochmalige Bewegung von zwei auf der entgegengesetzten Seite
liegenden Kugeln." (Einen Begriff der peinlichen Exaktheit,


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