Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 87
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Ludwig: Animistische oder spirituaiistiscbe Deutung? 87

etwas gesehen noch gehört. Aber seine Mitbrüder hörten nachts
einen furchtbaren Schlag. Da nun die Aufzeichnung im Pfarr-
archiv D. und die Aussagen der beiden Kapuziner nicht harmonierten
, wandte ich mich aufs neue an Pfarrer L. in D., der antwortete
, sein Vorgänger habe eine Chronik der Pfarrei angelegt
, in der sich auch jener Bericht finde, dem noch die Schlußbemerkung
angefügt sei, „einer dieser Augenzeugen (ein Pater)
predigte dieser Tage (Dezember 1912) in R. und erzählte diese
Begebenheit wieder dem Pfarrer T. in A." Auch den Vorgänger
des Pfarrers L., von dem jene Aufzeichnung stammt, bat ich um
Äußerung, weil mir viel daran lag, diesen überzeugenden Fall in
all seinen Einzelheiten klarzustellen und zu sichern. Ich bekam
nun von diesem Herrn am 22. November den Aufschluß, er habe
jene Aufzeichnung aus verschiedenen Quellen her zusammengestellt
. Pfarrer T. in A. habe ihm die Sache über die Mission
erzählt und dem habe sie Kapuzinerpater M. mitgeteilt. Auch
habe ihm Pfarrer H., dei eine Stunde von D. Pfarrer war, bei
einer Begegnung gesagt, er möchte keine Nacht im Pfarrhaus D.
zubringen, er halte den dortigen Geist für einen Verdammten.
Auch die Schwester de^ Pfarrers M., der einst in D. angestellt
war, habe den Geist gesehen. Sie wurde infolgedessen vor
Schrecken krank und kam in ärztliche Behandlung. Auf meine
Anfrage bei Pfarrer T. in A. kam folgendes Schreiben vom
23. November: „Im Pfarrhaus D. soll öfter ein ,Geiisf erscheinen,
die Gestalt eines Bauern mit Zipfelhaube, roter Weste, Wadenstrümpfen
und Holzschuhen. Pfarrer L., der acht Jahre in D.
war, hat mir mitgeteilt, daß er nichts bemerkt habe, ebensowenig
sein Nachfolger W., der drei Jahre dort war und im Zimmer
schlief, in dem der Geist erschienen sein soll. Nun traf ich in R.
Kapuzinerpater M., der mich fragte, ob in D. der Geist immer
noch erscheine. Anf meine Antwort, daß man schon längst nichts
mehr gehört und wohl die ganze Geistergeschichte Einbildung sei,
erwiderte er: „Ich kam nach D. zu einer Mission. Am Samstag
abend trafen wir ein. Nach dem Abendessen um 8 Uhr ging ich
mit noch einem Pater auf mein Zimmer, das gegen den Friedhof
gelegen war, um mit ihm noch einiges über die Mission zu besprechen
. Wir standen beim Fenster. Plötzlich sahen wir im
Friedhof einen Mann mit roter Weste usw. (wie oben). Bis wir
uns etwas besannen, war dieser Mann in unserem Zimmer, verließ
dann dasselbe, wir hörten seine Schritte auf der Stiege zum
Dachboden; es war dann, als wenn auf dem Boden Säcke eingefüllt
würden. Bald hörten wir seine Schratte wieder. Dann
ging er wieder im Zimmer an uns vorüber, worauf wir ihn im
Gottesacker verschwmden sahen." So der Pater. Ich meinte, es
sei wohl Täuschung, hervorgegangen aus einer vorherigen Erzählung
über diese Geistererscheinung. Aber der Pater versicherte
mir, er und seine Kollegen hätten nicht das geringste


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