Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 90
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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90 Psychische Studien. XLVIII. Jahrg. 2. lieft. (Februar 1921.)

Schwester geschildert. Kanneliterpater B., der zum MartMfest
da war, machte so viel durch in der Nacht daß er gleich nach
seiner Predigt auf und davoneilte. Sein Hemd war ganz naß vor
Schweiß. Er sagte, daß immer meine Tür auf und zu geschlagen
wurde. Ich selbst hörte aber nichts. Wenn ich nicht irre, wurde
sein Brevier in die Ecke geworfen. Auch der verstorbene Pfarrer
B., der bei mir übernachtete, erzählte, Lichtflammen gesehen zu
haben. Nun kamen vier Kapuziner aur Mission. Zwei davon
hörten nachts einen furchtbaren Schlag. Dann benedizierten sie
das ganze Haus, und ich hörte nichts mehr. Einmal kam es mir
vor, als wolle mau die Wand eindrücken, an der mein Bett stand,
und ich wreiß, daß ich unmutig sagte: „Nicht einmal in der Nacht
hat man Ruhe." Dann besprach ich einmal an einem Winterabend
, als es schon dunkel wrar, mit der Tochter des Kaufmanns
des Ortes und ihrer Magd eine Angelegenheit die Mission betreffend
(auch meine Haushälterin war anwesend), da hörten wir
alle vier laut auf der Stiege draußen brummen wie im Unwillen.
Ich fragte die Haushälterin, ob sie etwa die Haustür nicht gesperrt
habe. Sie eilte gleich hinaus. Aber die Tür war gesperrt, niemand
war draußen, und doch hatten wir alle vier das unwillige
Brummen oder Schimpfen gehört. Mehr weiß ich nicht. Was ich
schrieb, ist wahr."

Wir haben nun die einzelnen Zeugen nacheinander vernommen
, und ich glaube, sagen zu können, die Tatsache steht
fest. Sie wird auch nicht umgestoßen durch den verdächtigen
Bericht des Paters M. Im Gegenteil muß gerade auch er, da er
aus den Stücken echter Berichte zusammengesetzt ist, für die Tatsache
zeugen. Die beiden Ordensgeistlichen. Pater B. und S.,
gelten als musterhaft fromme, gewissenhafte Priester. Die Aussagen
der beiden Kapuziner sprechen in ihrer Einfachheit, die
nichts von Effekthascherei hat, in ihrer Übereinstimmung untereinander
und mit dem Schlußbericht des Paters S. für die Wahrheit
der Sache. Die Wahrheit der Aussage des jetzigen Pfarrers
L. von D. kann ebenfalls nicht angezweifelt werden. Daß alle
diese Personen samt den Frauen (Schwester und Haushälterin)
an Wahnvorstellungen litten, müßte nachgewiesen werden und ist
von vornherein durchaus unwahrscheinlich. Aber wie erklären
sich dann die*se Tatsachen? Verfängt hier etwa die Hypothese
vom psycho-physisehen Belag? Dann müßten aber doch alle dieselben
Wahrnehmungen gemacht haben; denn dieser Belag kann
doch nicht willkürlich bald so, bald anders wirken, da vergangene
Szenen wieder genau so sich darstellen müssen, wie sie ednsl ihre
Umgebung imprägnierten. Und die gehörten, ganz verschiedenartigen
Worten Bald eine Bitte („Laßt mich naus!"), bald unwilliges
Schimpfen. Und das Auftreten in den verschiedensten
Räumen des Hauses und der Wechsel der Szenerien? Oder wirkt
ein in der Nähe des Pfarrhauses lebendes Medium? Führt dies


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