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v. Schrenck-Notzing: Physikalischer Mediumismus.
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deutschen Gelehrten ausgehende und veröffentlichte Bestätigung
der von mir schon 1914 beschriebenen „Materiidistabions-Vorgänge
**, deren Nachprüfung schon in Frankreich und England
während des Krieges und nach demselben von zahlreichen unabhängigen
Forsehern mit positivem Erfolg vorgenommen wurde,
so daß schon dadurch die heutige Wiederholung von längst erledigten
Kritiken und Angriffen, wie sie im Jahre 1914.gegen die
Versuche des Verfassers gerichtet wurden, hinfällig geworden
ist. *)
Ganz neu und von außerordentlichem Interesse sind die von
Grunewald beajichteten magnetischen Willensv ersuche, beziehungsweise
die Ablenkung der Magnetnadel durch Willens-
impulse des Mediums bei gleichmäßig ruhig stehender und angenäherter
Hand. Die Galvanometerausschiäge wurden trotz
ihrer Kleinheit exakt und deutlich nachgewiesen und in Diagrammen
aufgezeichnet
Besonders wertvoll erscheinen die verschiedenen Wage-Versuche
des Verfassers. Es gelang ihm z. B. den berühmten 1871
mit dem Medium Home von Professor W. Crookes (London)
unternommenen Versuch des Herunterdrückens ednes Wage-
balkens durch sein Medium (ohne körperliche Berührung) unter
sorgfältiger Einhaltung der gesamten Crookes sehen Versuchsord-
uung zu wiederholen. Derselbe Versuch wurde im Grunewald-
schen Laboratorium von mir am 1. April 1920 mit Hilfe eines
anderen Mediums mit Erfolg unter der Assistenz Grunewalds
angestellt und bedeutet nur einen Spezialfall der medialen Fern-
wiirkung auf unberührte Gegenstände. Auch die mit dem Medium
Stanislawa Tomczyk, dem Referenten an der Alruz-Wage
gelungenen Einwirkungen**) auf den Wagebalken ohne Beiüh-
rung sind im Grunde nichts als eine Bestätigimg des Crookes'schen
Experimentes unter vereinfachten Versuchsbedingungen.
Weitere Versuche Grunewalds mit dem auf der Wage sitzenden
Medium betreffen Gewichts-Ab- und -Zunahme desselben je
nach Art der Phänomene. Abnahmen des Gewichts wurden bis
zu 25 Kilogramm, Zunahmen bis zu 10 Kilogramm beobachtet
Außerdem versuchte der Autor die automatische Registrierung
der bei den Medien auftretenden Klopflaute mit Telephon,
Mikrophon und Vibraitions-Galvanometer, dessen Lichstzeäger
auf einen photographischen Registrierapparat gerichtet war, und
konstatierte periodische Gewebsveränderungen der Medien bei
diesen Vorgängen.
Die vorläufigen mit den verschiedenen Apparaten erzielte»!
Versuchsresultate sind in dem Buche Grunewalds nur kursorisch
*) VergL v. Schrenek-Notzing: ,.Kamp£ um die Materialisations-
phänomene", München, Reinhardt 1914.
**) „Physikalische Phänomene des Mediumismus.'* S. 11 u. ff.
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