Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 109
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Tischner: Zu den Aufsätzen von Tretzel und Groskopft. 109

das glücklich leidlich geklärte Phänomen wieder ganz unnötig.
Besonders mache ich auf die Versuche Wasielewskis mit
Frl. von B. aufmerksam (Telepathie und Hellsehen, Verl. Mar-
hold, Halle a. S., 1921), die in wachem Zustand Szenen wahrnahm
, die zu verabredeter Zeit 800 Kilometer davon sich abspielten
und genau notiert wurden.

Zu der Zuschrift von Herrn Fonstrat Groskopff kurz
folgende Bemerkungen: Ich meine in der Tat, daß es prinzipiell
nicht möglich ist, den Einwand der Telepathie und des Hellsehens
zu entkräften. Wir ahnen bisher durchaus noch nicht, wie
weit sich die Reichweite dieser beiden Fälligkeiten erstreckt.
Ich möchte auf einem Gebiete, das — soviel ich sehe — der Diskussion
zwischen Animisten und Spiritisten nicht unterliegt,
zeigen, was Telepathie und Hellsehen leisten können, ich meine
das Gebiet der Psyclioskopie (Psychometrie). Dabei werden bekanntlich
an Hand von Gegenständen, die vielfach in verpacktem
Zustande dem Medium gegeben werden, in oft völlig wachem Zustande
übernorroale Angaben über das Schicksal des Gegenstandes
, seines Besitzers usw. gemacht. Es wird etwa gesagt, der
keinem der Anwesenden bekannte Gegenstand sei aus Indien, es
werden vielleicht sogar Woite einer fremden Sprache gehört, der
Charakter und das Aussehen des jetzigen oder auch früherer
Besitzer werden geschildert usw., z. T. handelt es sich dabei um
Ereignisse, die lange Jahre, ja noch länger zurückliegen.

Diese Versuche verlaufen durchaus ohne Mitarbeit eines
„Geistes", es kommen also zwei Möglichkeiten in Frage, entweder
ist es Tatsache oder Hellsehen. Ist letzteres der Fall, so leistet
der Hellseher rein im Diesseits, daß er weit entfernte Gegenden
und Menschen sieht und schildert, ja bei den zeitlich zurückliegenden
Ereignissen tastet er sich sozusagen in die Vergangenheit zu
ihm nie bekannt gewesenen Personen und Ereignissen. Prof.
Österreich vertritt dagegen die Meinimg*), daß auch diese
psychoskopischen Fähigkeiten auf Telepathie beruhen, er spricht
deshalb von „Paramnesie", indem er annimmt, daß das betreffende
Medium mit allen Menschen in unterbewußtem telepathischem
Konnex steht. Welche von diesen beiden Ansichten die
richtige ist, lasse ich für heute dahingesteHt, jedenfalls beweisen
die Tatsachen dieser völlig exakten Versuche, daß Telepathie
oder Hellsehen, oder bei.de, alles leisten können, was hier auf
Erden überhaupt nachgeprüft werden kann, soweit es ein lebender
Mensch als Zeuge noch weiß; also ist Telepathie nicht ausgeschlossen
, soweit es sich um ein Dokument oder um längst vergangene
Dinge handelt, ist Hellsehen nicht ausgeschlossen (oder nach
Österreichs Meinimg Telepathie), jedenfalls spielen die Vorgänge
völlig im Diesseits. Wenn man nicht von vornherein überzeugt
ist, daß der Spiritismus recht hat, und man Gemülsbedürf-

*) Der Okkultismus im modernen Weltbild. Dresden 1921.


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