Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 120
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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120 P^yctoisdiie Stadien. XL VI II. Jahrg. 2. Heft. (Fetauar 192(1.)

ä) Vherehuftimnniny und Widerxptiwh. In der Uttarä Gitä,
einer Ergänzung zur Bhagavad Gitä, werden Anleitungen zur
Herbeiführung des Saniadlii gegeben. In diesem Zustande der
tiefsten Versenkung soll die Allseele, die den Menschen und
die gesamte Welt durchseelt, als beglückendes Licht sichtbar
werden, ähnlich wie bei der „Schaumig" der deutschen Gottesfreunde
Eckehart (Das „Fünklin") und Böhme (Der überwältigende
Strahlenglanz des inneren Lichts), der Heiligen (Görres) und
vereinzelter Hellseher (Debay, Homö, Seherin von Prevorst),
eine Beobachtung, die auch zu den Aussagen des leider viel zu
wenig beachteten Seelenführers Kerning stimmt. Nach der
Uttaiä Gitä beginne aber auch der Körper selbst zu leuchten,
wobei eine Gegensätzlichkeit der beiden Körperhälften zu beobachten
sei. Die rechte Seite sei hell und leuchtend wie
der große Feuerkreis der Sonne, der Glanz der linken Seite
sei verhältnismäßig geringer und gleiche dem Mondschein. Das
gäbe eine schöne Bestätigung tür die Odlehre Reichenbachs,
xlenn auch er lehrt*) die Polheit der beiden Körperhälften;
leider stimmt seine Beobachtung in einem wesentlichen Punkte
ntcht mit der Mitteilung aus der Uttarä Gitä überein, denn die
Reichenbachschen Versuchspersonen sahen links das hellere,
rötlichgelbe Licht und rechts die bläulich-graue Flamme, wohl
aber findet eine Übereins immung der Uttarä Gitä mit den
Forschungsergebnissen eines Jüngers Reichenbachs statt.**) Wer
aber vermag das Dunkel in diesen Widersprüchen aufzuklären ?

Prof. Walter.

e) Okkultistische Probleme. Nach all der monistischen und
pantheistischen Propaganda, zu der das Gebiet des Okkultismus
in letzter Zeit vielfach ausgeschlachtet wurde, war es begrüßenswert
, in dem bekannten Nürnberger Tierarzt Dr. Böhm, einem
positiv gerichteten Forscher zu begegnen. Der erste, der in\
„Bayer. Hof' gehaltenen Vorträge hatte zum Thema: „Erkenne
dich selbst.*' Redner ging vom Wesen des Okkultismus aus, den
er als Tiefenphysiologie und Tiefenpsychologie bezeichnet, und
wandte sich mit scharfen, nur zu berechtigten Worten, gegen die
wie eine Epidemie überhandnehmende Sensationslust. Die Ursache
des Mißbrauchs liegt darin, daß die Menschen sich selbst
nicht kennen. Eingehend wurde sodann der Zellonaufbau des
menschlichen Körpers und die Bedeutung der innersekretorischen
Drüsen als den mutmaßlichen Verinittlungsorganen /wischen
Psyche und Körper behaudelt und in diesem Zusammenhang die
Frage der Suggestion, der Ideoplastik usw. erörtert. Es folgte
dann eine interessante Darlegung der Elemente des Seelenlebens,
der Tätigkeit des bewußten und des imbewußten Ich. Dabei wandte

sich der Vortragende mit erfreulicher Energie gegen die Auf-

__

*) Der sensitive Mensch, Bd. II, S. 89.

**) Rochas: Die Ausscheidung des Empfindungsvermögens. Deutsche
Ausgabe, Tafel II.


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