Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 137
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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v. Schrenck-Notzing: Ueber die Versuche mit dem Medium Tomezyk. 137

druck solcher lange Zeiträume hindurch beobachteter Phänomene
zweckmäßig, um zu einer endgülligen Entscheidung pro oder
contra zu gelangen. Dazu kommt, daß solche Teilnehmer, auch
wenn sie mitunter in Privatkreisen die Existenz dieser Phänomene
bestätigen, sich doch noch nicht veranlaßt sehen, öffentlich dafür
einzutreten, was ja vom menschlichen Standpunkt begreiflich ist,
besonders mit Rücksicht auf die Anfeindungen, denen wissen-

^ haftliche Autoren dann ausgesetzt zu sein pflegen. Nicht selten
auch ändern Zeugen nachua^lich ihr erstes positives, eventuell
auch schriftlich abgegebenes Urteil im negativen Sinn ab, ohne
daß irgend ein Novum in dem Tatbestand zu verzeichnen wäre.
Dem Versuchsleiter aber ist es dann nicht mehr möglich, hierauf
einen Einfluß auszuüben.

Ein interessantes Beispiel für die Richtigkeit dieser Auffassung
gibt eine kürzliche Erfahrung mit dem hiesigen Bild-
haner 0., der 1803 in Mailand Gelegenheit hatte, in Verbindung
tt'it den Professoren Charles Riebet Cesare Lombroso und William
James bei Eusapia Paladine ideoplastisehe Phänomene zu
erleben, nämlich den Abdruck von Gliedmaßen in Plastilin auf
l Meter Entfernung von der Versuchsperson bei gedämpftem
Tageslicht, während das Medium an ihren Stuhl festgebunden
war. Auf die P*'t*» Hp* V^^prq sa^te Herr O. zu, diesen höchst
: Pressanten Bericht veröffentlichen zu wollen. Mehrere Tage
später, rämliVI) am 8 November 1920, zog Herr 0. seine Zusage

"nick, sie mit folgenden, aus* seinem Brief zitierten Sätzen begründend
:

„Zufällig geriet ich gestern in einen rabiat antiokkultisti-
schen Kreis. Im Laufe der Debatte, in der ich meine Erfahrungen
von damals, nnvie andere aus den letzten 20 Jahren
mitteilte, setzte man mich in Kenntnis, daß man entschlossen sef,
derartigen Veröffentlichungen, die man als ausgemachten
Schwindel bezeichnete, mit aller Münchner Energie entgegenzutreten
und alle Namen solcher Zeugen öffentlich herumzuzerren.
Am bösartigsten benahm sich eine Dame dabei. Ich bin nun
ebenso fest entschlossen, meinen Namen nicht herumzerren zu
lassen Wenn ich als Fachmann augefeindet werde, so ist das
etwas anderes. Ce sont Ips desagroment«? du mefcier. Aber meine
• intellektuelle und moralische Rechtschaffenheit in Frage gezogen
zu sehen ohne Zweck, dazu kann ich mich nicht entschließen,
und es würde geschehen; dessen wurde ich versichert. Das
arme München tut viel besser daran zu bleiben was es immer
war, die Stadt der Gaudi und Hetz. Polemik wird hier so ordinär,
daß sie ein Euroräer Heber vermeidet"

Durch das Risiko, welches Zeugen solcher Versuche in der
Oeffentlichkeit laufeu, sah sich wohl auch ein Teilnehmer der
Münchener Versuche, der Nervenarzt Dr. Aub, veranlaßt, gelegentlich
der Aignerschen Vorträge im Aerztlichen Verein in
München am 20. Oktober 1920 dagegen zu protestieren, daß sein


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