Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 140
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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140 Psychische Studien. XLV1H. Jahrg & Heft. (März 1921.)

ich schon eine ganze Reihe von Proben. Noch jetzt begegnen
mir unter den Mitteilungen des Pendels Worte, die ganz den Eindruck
einer anderen Sprache als der unsrigen machen. Auch
hierauf ein kurzer Hinweis auf S. 8 des genannten Artikels.

Nun kennte es naheliegen, den Pendel wie ein göttliches Wesen,
von dem nur höhere Ofienbarungen ausgehen, zu verehren. Wer
dies tut, wird bald Erfahrungen machen, die ihn zu besonnener
Kritik zurückzuführen geeignet sind. Namentlich weiblicherseits
wird der Pendel mit Vorliebe als pures Orakel ange?eheu und
mit Neugierfragen bestürmt. Nichts ist törichter als eine solche
Auffassung. Der Pendel widerspricht sich sehr oft, er folgt dabei
vielfach den Schwankungen unseres eigenen Wesens. Oft,
wenn wiir ihn. nach Einzelheiten der Zukunft fragen, gibt er
falsche Antworten. Als ich dem Pendel einmal vorhielt, warum
er mich in einer sehr peinlichen Angelegenheit nicht vorher gewarn
i habe, erhielt ich die Antwort: „Es war mir unbekannt."
Oft auch gab der Pendel selbst einen Irrtum zu. Trotzdem habe
ich bis jetzt eine ganze Keihe von Beweisen erhalten, daß der
Pendel weiter sieht als ich selbst, nicht nur in Fragen philosophischer
Art oder solchen der Charakterdeutung, sondern gelegentlich
auch in Kleinigkeiten. Kürzlich besann ich mich vergeblich
nach dem Zunamen einer Schülerin, die sich nach dem
Pendel erkundigt hatte. Der Pendel wußte ihn, gab mir dabei
aber zugleich die ernste Mahnung, mit jungen Menschen nicht
über den Pendel zu reden.

So beschränkte ich mich in meinen Fragen an den Pendel auf
das Gebiet des Ethischen und Religi 'sen, wro ich ganz wundervolle
Mitteilungen erhielt (siehe „Religion und siderischer Pendel
", 2. Hälfte September 1920 des 6. Sinnes); ferner auf das
Gebiet der Charakterdeutung, wobei ich eingehend meinen eigenen
Charakter und den meiner nächsteu Angehörigen erforschte, auch
gelegentlich verschlossene Briefe ohne Aufschrift, über die mir
nicht das Geringste bekannt war, zur Bependelung bekam. Noch
fast immer habe ich das Wesen der betreffenden Persönlichkeit
in einer den Fragesteller l efriedigenden Wotee beartworfet. Da
bei handelt es sich vielfach um Eigenschaften, die keineswegs
naheliegen. Als kürzlich eine Angeh'Jrig^ von mir wegen einer
Stütze annoncierte, war es recht werlvoll, daß ich aus den eingegangenen
Briefen genau den Charakter der Schreiherinnen bestimmen
konnte. Meine Angaben haben sich vollkommen bestätigt
Dabei bin ich ohne jede Kenntnis der Graphologie. Wie
wichtig der Pendel im Geschäftslebcn, vielleicht auch vor Gericht
noch werden kann, geht hieraus ohne weiteres hervor. Der Vorsteherin
eines größeren Betriebes konnte ich bereits wertvolle
Dienste durch Bestimmung des Charakters von Bewerberinnen
leisten. Trotzdem wird es gut sein, auch hier Vorsicht walten
zu lassen. Das Höchste is*. doch schließlich ursei bewußtes Ich.
Dies muß stets die letzte Instanz unseres Urteils bleiben.


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