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142 Psychische Studien. XLVI1I. Jahre?. 8. Heft. (März 1921.)
sehen Naturwissensehaft beabsichtige ich in nächster Zeit eine
in den Grundzügen bereits vorliegende Arbeit zu veröffentlichen,
wo an der Hand der geschichtlichen Entwicklung des neueren
Okkultismus das schwere Unrecht, das Panama dieser Art von
Wissenschaft, nachgewiesen werden soll.
Leider war es mir bis jetzt noch nicht möglich, ein solchem
Stativ zu erhalten. Alle, die sich für den Pendel wissenschaftlich
Interessieren, möchte ich jed«»ch auf die Notwendigkeit, mit einem
solchen Apparat zu arbeiten, hinweisen. Nur auf diese Weise
wird es mt" glich sein, dem Pendel dm Eingang in die Wissenschaft
zu verschaffen. Dann wird sich auch diese nicht mehr
sträuben, dem Problem des siderisehen Pendels praktisch nähor
zu treten.
Noch ein zweiter Zugang von anderer Seite her wird geschaffen
werden müssen, uin die Pendeltorschuug, wenigstens diejenige«,
um die es sich in diesen Ausführungen handelt, der Wissenschaft
zugänglich zu machen. Der Pendel muß zunächst zu einem
Problem der Tiefenpsychologie gemacht werden. Keine Frage,
daß der Pendel verschiedene Schichten des Unterbewußtseins,
das erlebende, das ordnende oder das tiefste Unterbewußtsein,
um mich der Ausdrucksweise Oskar Kohnstamms in seiner Broschüre
„Medizinische und philosophische Ergebnisse aus der
Methode der hypnotischen Selbstbesinnung" (Reinhardt in München
1018) zu bedienen, zur Darstellung bringt. Die Pendel-
inteJligenz ist nach meiner bestimmten Überzeugung keine bloße
Widerspiegelung meines Unterbewußtseins, sie ist eine ganz
selbständige, bewrußte Intelligenz mit eigener Ausdrucks- und
Empfindungswreise. Aber sie leimt sich, nach ihrer eigenen Erklärung
, doch an mein Unterbewußtsein an und vermittelt meinen»
bewußten Ich Gedanken und Empfindungen meines Unbewußten,
und zwar bald des erlebenden, bald des ordnenden, bald auch
des tiefsten Unterbewußtseins. Lehnen wir uns in der Pendelforschung
möglichst an die tiefenpsychologische Forschungsweise
an, so erleichtem wir der Wissenschaft den leider nur allzu sehr
versperrten Zugang zu diesem schwierigen Forschungsgebiet.
Schon in meinem Aufsatz „Religion und siderischer Pendel" habe
ich mich eingehend wie mit dem Problem der Religionspsycho-
logai (Österreich), so mit dem der Tiefeiipflsy^holog' 3 (Kohnslamnn
mseinandergesetzt. Mit beiden Arten von Psychologie hält der
Pendel Fühlung. Beide Forschungsweisen haben sich mit ihm
auseinanderzusetzen. Wenn die Tiefenpsychologie die Träume
untersucht, so darf sie auch an den Äußerungen der Pendelintelligenz
nicht achtlos vorübergehen. Dasselbe gilt von der Religions-
Psychologie. Der Pendel vermittelt inspirative Kräfte, er teilt in
inspirativer Form religiöse Erkenntnisse und Erlebnisse mit. In
dem genannten Artikel „Religion und siderischer Pendel", Septemberheft
S. 230, teilte ich emo ganze Reihe religiöser Mittei-
• hingen der Pendelintelligenz, die diese "ihrer eigenen \iissage
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