Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 145
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Zeller: Der siderische Pendel als somnambules u. Spiritist Problem, 145

eine offene, im tiefsten Grunde gütige Gesinnung, etwa wie die
eines älteren, erfahrenen Freundes.

Von Interesse dürfte auch die folgende, auf Grund eines mir
zur Verfügung gestellten eigenhändigen Briefes erhaltene Charakteristik
Bismarcks sein (10. 7. 20):

„Achtung vor nationalem Stolz und richtiges Urteil über politische
Fragen. Stolzes Selbstgefühl und oberstes Ziel: Das Wohl
des Vaterlandes. Unmäßiger Haß gegen die persönlichen Feinde.
Politisches Urteil über alles verständig, aber nicht scharfsinnig."

Die letztere, höchst angreifbare Bemerkung bezieht sich auf
Gedanken, die sich bei mir an den Zusammenbruch unserer Politik
im Herbst 1918 anknüpften. Ich legte mir die Frage vor, ob
es 1871 nicht richtiger gewesen wäre, den Franzosen Elsaß-
Lothringen 7vl lasecn, um sie nicht zu vüllig unversöhnlichen Feinden
zu machen. Ich war daher vielfach, wenn auch mit gewissem
Schwanken, geneigt, Bismarck mangelnden Tiefblick vorzuwerfen.
Auch an Bismarcks Haß persönlichen Feinden gegenüber nahm
ich von dem christlichen Gebot der Feindesliebe aus Anstoß.
Beide? spiegelt sich in der Charakteristik de* Pei'deis wider.
Ich selbst hätte den Schlußgedauken jedenfalls in anderer Weise
formuliert.

_ *

Eine auf Grund einer edgenhändigen Unterschrift Goethes zu
einer amtlichen Verordnung erhaltene Charakteristik bietet
mehrere Rätsel, die ich bis jetzt noch nicht lösen konnte. Vielleicht
daß später noch eine Aufklärung erfolgt.

Zum Schluß sei noch ein Fall $on Hereinwirken einer Verstorbenen
, die mir mittels des Pendels einen Auftrag an ihre Eltern
ausrichtete, angeführt. Ich wurde indirekt durch die Mutter der
Verstorbenen gebeten, ihr etwas über das Schicksal der Tochter
mitzuteilen. Nur zögernd und zaghaft folgte ich dieser Bitte, da
ich bis jetzt noch nie Fragen über das jenseitige Schicksal Abgeschiedener
gestellt hatte. Die Betreffende hatte sich in der
Verzweiflung ums Leben gebracht. Sie war meinem Schwager,
mit dem sie dies für den Fal] des Todes ausgemacht hatte, wie
dieser mir berichtet, kurze 'Zeit vorher in der Morgendämmerung,
deutlich erkennbar, erschienen. Er bekam gleichfalls von ihr
durch den Pendel, den er ebenso führt wie ich, eine Mitteilung
(4. 8 20), worin sie bestätigt, daß sie ihm damals erschienen sei
und worin sie ihn bittet, ihrem Verführer, der sie in Unglück und
Tod gestürzt hatte, sein Unrecht zu verzeihen. Er mcge zu ihrem
Vater gehen und ihm erklären, wie sie durch schlimme Einflüsse
i-oweif. gekommen sei. Auf die Frage, ob sie zurück möchte, erwiderte
sie: „Ja." Warum? „Ich will lieben."

Nach einer auf Grund der Photographie erhaltenen Charakteristik
, wo ihr „ominöse (!) Richtigkeit des Urteils" und dann
eine Reihe schwerer Fehler zugeschrieben wurden, die übrigens
genau der Wirklichkeit entsprechen, wie auch ihre hervorragende
Klugheit hier durchaus zu ihrem Recht kommt, stellte ich (23. 7.)

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