Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 147
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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v. Schrenck-Notzing: Zur Theorie u .Praxis okkulter Beobachtungen, 147

teilen, zjum Teil in wissenschaftliehen Laboratorien, angestellten
Untersuchungen psychophysischer, physikalischer und psychologischer
Are. iXe hierbei festgestellten irrationalen, aber doch
gesetzmäßigen Naturerscheinungen lassen sich mit den bisher geläufigen
wissenschaftlichen Theorien nicht erklären (weder durch
Heranziehung allwissender Poli^eioigane noch durch die bisherigen
Kenntnisse der Psychopathologie).

Nun ist unsere Kenntnis der Naturkräfte und Gesetze äußerst
lückenhaft und gestattet uns keineswegs, a priori zu beurteilen,
wie es Herr Regier.-Medizinalrat Dr. Stöcker tut, was in der Natur
möglich oder unmöglich sei. Unter diesen ,.phantastisch spekulierenden
Köpfen4', die ,,am Schreibtisch ihre Theorien erdacht
haben" sollen, findet sich eine ganze Keihe Gelehrter von Weltruf,
die sich zum Teil die Beschäftigung mit diesem Gegenstand zur
1 e >ensauigabe gemacht haben.

Ich erinnere nur an den 70jährigen Pariser Physiologen Prot.
Charles Richei:, Nebelpreisträger und Mitglied der französischen
Akademie der Wissenschaften, der ein halbes Jahrhundert hindurch
überall, wo sich Gelegenheit bot, mediale Vorgänge experimentell
untersuchte und nun im Begriff steht, als Krönung seines
Lebenswerks ein Handbuch der Parapsychologie (im Umfang voi.
ca. 1000 Seiten) herauszugeben: oder zählt Herr Dr. Stöcker vielleicht
Möns. D'Arsonval, den Leiter des Institut Pasteur und Nachfolger
Claude Bemards, oder Mdme. Curie, die Entdeckeriu des
Radiums, oder Prof. Courtier den Leiter des Psychophysischen
Instituts an der Sorbonne, oderMen englischen Physiker William
Cieokes zu den phantastisch spekulierenden Köpfen? Sie alle und
viele andere haben physikalisch-meJiumistische Vorgänge eingehend
am Versuchsobjekt geprüft und sich für die Echtheit derselben
ausgesprochen.

Auch in der Gelehrtenwelt Italiens gibt es solche „Schreib-
tisohpb antasten" im Sinne Stöckers, wie z. B. den Genueser Psychologen
und Psychiater Professor E. Moiselli, der in einem zweibändigen
Werk (von ca. 1000 Seiten) seine Beobachtungen an
einem italienischen Medium schildert. Wie bei all diesen Forschern
, so kam auch bei ihm zuerst die Beobachtung am Versuchsobjekt
und dann erst der Schreibtisch an die Reihe — und nicht
etwa umgekehrt, wie Herr Dr. Stöcker anzunehmen geneigt ist.
In Italien beschäftigen sich noch viele andere ausgezeichnete Gelehrte
mit diesen wichtigen Fragen, so dei Physiologe an de,%
Universität in Neapel Prof. Bottazzi, der Physiologe Luciani, Profan
der Universität in Rom, die Schüler von Mosso, Lombroso u. a.

Wenn schon aus den Aeußerungen des Herrn Dr. Stocket*
hervorzugehen scheint, daß ihm die parapsychologischen Arbeiten
dieser wissenschaftlichen Koiyphäen des Auslandes unbekannt geblieben
sind, so dürfte er doch vielleicht von der Existenz der
Soe. for Psych. Res. in England gehört haben, einer Wissenschaft-
liehen Körperschaft, der die bedeutendsten Gelehrten des Landes

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