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Häoig: Ludendorffs Kriegserinnerungen im Lichte des Okkultismus. 149
Polizeibeamten N., der während der deutschen Okkupation durch
dio damals deutsche Polizeidirektion den Auftrag bekam, dem als
Medium tätigen Handwerker G .das Handwerk zu legen. Obwohl
er einen ihm unterstellten Detektiv sowie einen Berliner Hochschulprofessor
zu dieser beabsichtigten Ueberrumpljung heranzog,
erlebte er, während das Medium von den Beobachtern an Händen
und Füßen gehalten und strengstens kontrolliert wurde, in verschiedenen
Sitzungen* die zum Teil in einem deutschen Lazarett
stattfanden, eine solche Fülle echter physikalischer Phänomene,
daß er sich zum Okkultismus bekennen mußte und das von ihm bereits
angefertigte Polizeiverbot zerriß. Aber nicht nur Polizei-
beamto müssen vor wirklich echten Phänomenen kapitulieren,
sondern auch der professionelle Taschenspieler, wie Zeugnisse
derselben und eidliche Bekundung vor Gericht gezeigt haben.
Ist es denn wirklich eine so schwierige Aufgabe, festzustellen,
ob ein unberührter Gegenstand durch eine uns unbekannte Kraft
oder durch die uns bekannten mechanischen Mittel (betrügerisch)
in Bewegung gesetzt wird? Sollten dazu nicht schon erwachsene
Personen mit; normalem Sinn und gesundem Menschenverstand
imstande sen? Sind zu solchen Feststellungen wirklich nur am
Schreibtisch ausgeklügelte Theorien nötig? Wurden die ca. 00
Zeugen, welche in Dietersheim den Spukvoigängeri beiwohnten,
ausnahmslos das Opfer von Suggestion, Halluzination oder Betrug?
Allerdings wäre es zweckmäßig, Vorgänge dieser Art, wie es
schon bei den mediumistischeiY Untersuchungen «geschehen ist,
möglichst durch die automatische Registrierung physikalischer
Apparate vom Zeugnis der Sinne freizumachen. Ist aber einmal
der Tatbestand einwandfrei unter Ausschluß jeglicher betrügerischer
Manipulationen festgestellt, so hat der Gelehrte das Recht,
sobald die bekannten Erklärung'smöglichkeiten nicht ausreichen,
seine Zuflucht zu neuen Hypothesen zu nehmen, die möglichst
im Einklang zu den sonstigen biologischen und naturwissenschaftlichen
Erfahrungen stehen, ohne daß man deswegen gezwungen
ist, den Sprung in das Dunkel des Geisterbereichs und der Metaphysik
zu tun.
IL Abteilung.
Theoretisches und Kritisches.
Ludendorffs Kriegsormneruiig< n im Liihto des Okkultismus.
Em Beitrag zur Lö*u**g des KausalHätspioblems.
Von H. H ä n i g, Würzen.
(Fortsetzung statt Schlott von .Seite 103.)
Wichtiger für diese Fragen sind die Voraussagen, die die Ereignisse
nur teilweise richtig angeben, sodaß gerade diese Fehlerquellen
, wenn die Angaben mit den späteren Ereignissen verglichen
werden, einen gewissen Blick in die Entstehung solcher
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