Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 156
(PDF, 212 MB)
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158 Psychische Studien. XLVIIJ. Jahig. 3. Heft. (März 1921.)

Englands an Frankreich spricht, welche diesem letzteren in gewisser
Beziehung nachteilig sein soll: *

Teiroir Romain qu'interpretoit augure,
Par gent Gauloise par trop sera vexee:
Mais nation Celtique craindra l'heure,
Boreas, classe trop loing Tavoit poussee,

wo wohl die letzten beiden Zeilen bedeuten sollen: Aber die
keltische Nation wird die Stunde fürchten, wo es deiner Flotte,
Reich des Nordens, zu sehr Vorschub geleistet hatte. Hierzu
kommen noch ein paar Epigramme, die zwar an sich weniger
speziellen fnhal'c haben, aber doch durch den Vergleich mit den
zuerst genannten einigermaßen in diesen Zusammenhang gewiesen
werden. Das eino (Cent. VII 39) spricht \on der bunten
Zusammensetzung des französischen Heeres (der Führer wird
beinahe die Oberleiturg verlieren; denn auf seinem Pflaster von
Verschanzungen und Schutzdächern wird er von Truppen fremder
Herkunft überflutet werden) und entwirft eine überraschend
anschauliche Schilderung des Zustandes, in dem sich Frankreich
während des Krieges befand, während ein anderes (Qu. IV 22)
von dem erbarmungswürdigen Zustande dieser Heere redet und
dem Wunsche, einen K nig zu haben, wie das tatsächlich in Frankreich
(man wünschte sich einen Kenig wie Albert von Belgien)
während des Krieges der Fall gewesen ist: die g^oße geschlagene
Masse, die verjagt werden wird, wird sich an einem gewissen
Zeitpunkt einen König wünschen, aber dieser Glaube, der ihnen
seit langem »Zeit versprochen ist, wird falsch sein, sie werden
sich in einem Zustande jämmerlicher Verwirrung sehen.

Trotz vieler Unsicherheiten läßt sich also tatsächlich eine Reihe
dieser Epigiamme dem vergangenen Weltkriege zuweisen und
auf dieso Weise ein Zusammenhang herstellen, der den Ereignissen
einigermaßen entspricht. Immerhin lassen gerade diese
Epigramme noch mancho Frage offen, besonders das erwähnte,
das von einer Zertiümmerung des englischen Seehandels zu
sprechen scheint. N. spricht wenn wir das Ganze übersehen,
ohne Zweifel von der sehr gefährlichen Lage, in welche die verbündeten
Westmächte geraten (Frankreich wünscht sich einen
Kenig, es muß die Stunde fürchten, wo es England zu großen
Vorschub geleistet hat, England verliert K Million Menschen
und sein Handel wird auf den Zustand früherer Zeiten gebracht),
aber wie ist das Ende dieser Eredgnb>e bei unserem Seher beschaffen
? Wir haben also hier zunächst nur die Darstellung einer
tür dio Westmächte in absteigender, für Deutschland in aufsteigender
Linie verlaufenden Kausalreihe, wie es tatsächlich in Wirklichkeit
der Fall gewesen ist: die Verhältnisse lagen bis zu jenem
Zeitpunkte (d. h. dem Eintreten Amerikas in den Krieg) insofern
für uns in steigendem Maße günstig, als die Offensive im Osten
ebenso erfolgreich war wie die Defensive im Westen, während
unser Unterseebootkrieg die Engländer in eine derartige Gefahr


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