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162 P.sychLsche Studien. XIA Iii. Jahr**. 3. Heft. (Mär/ 1921.)
Vollkommen sinnentstellend ist es, wenn er schreibt: „Die Beleuchtung
ist Rotlicht und so a 1>ge*m essen, daß die Hand der
Dame nur dann von den 2—4 Teilnehmern gesehen werden
kann, wenn sio mein* als % m über dem Brett erhoben wird/' In
Wirklichkeit konnte die mit dem Tuch bedeckto Hand des Mediums
immer von allen Teilnehmern, auch bequem, gesehen werden, besonders
bequem und als vollkommen frei in der Luft befindlich,
wenn sie in der besagten Höhe von roi. 60 cm über dem Brett gehalten
wurde. Im übrigen habe ich zu Anfang meines Berichtes
aiu S. 385, Jahiy. 1920, ausdrücklich gesagt: ,.Die Lichtstärke war
stets ausreichend zum Erkennen aller Einzelheiten der Vorsuchs-
anordnung, wie es für die fortlaufende Kontrolle der Versuchsbedingungen
notwendig war." Weiter habe ich auf S. B89 hervorgehoben
: . . Von allen Teilnehmern konnte außerdem gleichzeitig
konstatiert werden, daß von der Hand aus untei dem Tuch
nicht etwa ein Stock oder ein Faden die Verbindung mit der Wageplatte
vermittelte (. • . besonders naive Skeptiker . . .).
Es war wirklich nicht schwer, mit dem Augo festzustellen, daß
zwischen TIand und Brett keine starre Verbindung bestand, denn
das hellgelb lackierte Eichenholzbretf; war bei mehr als 45 cm
hoch erhobener Hand vollkommen fiei in seiner ganzen Ausdehnung
zu übersehen und hob sieb wegen seiner hellen Farbe
sehr deutlich von der Umgebung ab, so besonders auch von dem
darüber schwebenden Tuch. Also: Es konnte konstatiert werden
und is1 konstatier! worden mit dem Auge, daß eine körperliche
Verbindung zwischen Hand und Wagebrett nicht bestand.
Weiter isl vor und nach den Versuchen immer festgestellt worden
, daß das Medium keine Hilfswerkzeuge an ihren Armen angebracht
hatte. Dasselbe Resultat ergab das Betasten der von
<lem Tuch bedeckten erhobenen Hand, eine bei den gegebenen
Umständen mehr als überflüssige Maßnahme.
Aber auch durch ein Durchfahren des Raumes zwischen Tuch
und Brett mittels der Hand seitens der Teilnehmer ist mehrfach
das Nichtvorhandensein ein°r starren Verbindung sichergestellt
worden, und zwar mehrfach auch in den Fällen, in denen der
Hellseher die fluidale Hand über dem Brett zu sehen behauptete.
Es konnte dann festgestellt werden, daß dje fragliche Stelle des
Raumes keine auf den Tastsinn wirkende Eigenschaften hatte.
Das Studium der Eigenschaften der von dem Hellseher behaupteten
Hand gehört nicht in den Rahmen der hier vorliegenden
Aufgabe. Nichts aber hat mich bei meinen vor etwa einem Jahr
stattgefundenen Sitzungen mehr interessiert als gerade dieser
Gegenstand. Ich habe ihm meine besondere Aufmerksamkeit gewidmet
bei Beobachtung von Magnetnadelableukungen und Pen-
delbewegungen in Gegenwart des gleichen Mediums und des Hellsehers
. Sehr interessante Protokolle und Diagramme habe ich
hierbei gesammelt und, um eine Beobachtung vorzunehmen, festgestellt
daß das Hinhalten dnor Teilnehmerhand an den Oit der
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