Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 193
(PDF, 212 MB)
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Psychische Studien.

Monatliche Zeitschrift,

vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des

Seelenlebens gewidmet.

48. Jahrg. April-Mai 1921.

I. Abteilung

Historisches und Experimentelles.

Albert von Keller als Malerpsychologe und Metapsychiker.
Von Dr. Freibeirn v. Schre nck-Notzing (München).

Am 16. Juli 1920 entschlief im Alter von 75 Jahren Albert von
Keller, der große Romantiker, Psychologe und Sittenschilderer
auf dem Gebiete der Malerei. Keinem anderen Künstler der
Gegenwart — auch nicht dem vor einigen Jahren verstorbenen,
in seiner stilisierten Malweise sich stets gleich bleibenden Gabriel
Max — ist es gelungen, so sehr in die dunklen Tiefen des Seelenlebens
einzudringen und charakteristische Momente sowie komplizierte
Themata aus dem Grenzgebiet des Psychischen und Meta-
Tpsychischen, aus den Zuständen des visionären Somnambulismus
und der Mystik überhaupt so meisterhaft im Bilde darzustellen,
als Albert von Keller.

In der Biographie des Künstlers macht Hans Rosenhagen*)
darauf aufmerksam, daß dieser Wirkungskreis vor Keller von
der Malerei kaum berührt wurde. Der Grund hierfür liegt einmal
in seiner Anlage, aber hauptsächlich auch darin, daß unser
Künstler, der seit 36 Jahren mit dem Verfasser dieses Nachrufs
eng befreundet war, bei seinem leidenschaftlichen Interesse für
alle Fragen des Okkultismus, keine Gelegenheit zu Beobachtungen
dieser Art versäumte und an allen wichtigeren Versuchsreihen
teilnahm, die von mir in dieser langen Zeitperiode veranstaltet
wurden. Daraus ergaben sich zahlreiche fruchtbare Anregungen
für sein künstlerisches Schaffen. Es ist durchaus unrichtig
, wenn Julius Elias **) von Keller behauptet, er habe in
diesen Sitzungen ausschließlich das malerische Moment gesucht
oder etwa der okkultistischen Mode Konzessionen gemacht. Philosophische
Probleme und Grenzfragen des Seelenlebens interessierten
ihn seit der Studentenzeit; sein intuitives, grüblerisches, ja
träumendes und visionäres Wesen führte unwillkürlich zu seelischer
Vertiefung und zu dem Streben, eigenartige, schwierige
psychologische Probleme zu bearbeiten.

*) Hans Rosenhagen, A. von Keller, Velhagen u. Klasing, 1912.
**) Tag Nr. 162 vom 24. Juli 1920. 13


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