Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 206
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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2015 PsocIlUche Studien XLVII1. Jahi^. 4. Mut. (Apiil 1921.)

nicht den Schilderungen derartiger Exekutionen, bei denen graue
Kleidung mit gelben Kreuzen (am Ende des 15. Jahrhunderts) getragen
wurde.

Ar eh der geniale, außei ordentlich gelehrte und in okkultistischen
Dingen erfahrene BayersJorfer, aui dessen Urteil Keller
den größten Wert legte, war nicht mit dieser der Geschichte widersprechenden
Darstellung zutrieden. Wie Ostini berichtet, eilte
Keller in seiner Bestüit/uno ins Atelier und malte nun in 2 Wochen
jenes prachtvolle Porträt seiner Frau in Weiß, das heute die Pinakothek
ziert. Keller war nun vor Bayersdor*er rehabilitiert.

Das lnteres?e diese« großen Künstle's und Romantikers tür
die okkulten Probleme, an deren Realität in damaliger Zeit kein
Mensch glaubte, war mindestens ebenso groß vvie dasjenige für
das Gebärdenspiel Ekstatischer und für sonstige, dem Künsller-
auge sich darbietende malerische Momente hei solchen Versuchen.
Mehriaen stellte Keller Atelier und Privatwohnung zur Veifüguni,
wenn es sich darum bandelte, wissenschaftlichen Kommissionen
und Kcrvphäen mediale und somnambule Leistungen vorzuführen,
<o /. B. hei dem Berich der englischen Gelehrten Frederik Myers
und Prof. Sidgwiek in München, sowie gelegentlich der Demonstration
von Experimenten der Sinnesverlegung (Transposition der
Auinahmestelle sinnlicher Eindrücke) vor dem verstorbenen
Augenarz» Herzog Karl Theodor von Ba>ern, dem Chirurgen Professor
Esmarch und der Königin von Neapel.

In and ei en Fällen nahmen er und seine stark medial \er-
anlagte Frau (g^b. Irene \on Eichthal) an den Sitzungen teil, die
Verfasser ia seiner Privatwohnung veranstaltete Überhaupt hat
^eino schöne, geisholle und elegante Gattin, die ihm mehrere
♦Jahrzehnte em immer williges Modell gewesen war, bei ihrem
leinen Verständnis für seine Kunst das ihrige dazu l eigetragen,
daß Keller nicht nur der beste Frauenmaler seiner Zeit wurde,
sondern auch seinen okkultistischen Studien treu blieb. So bedeute
!, das 189:*) entstandene große Werk „Die glückliche
Schwester", eine seiner besten Schöpfungen, von neuem einen Abstechet
in das Gebiet des Mystischen. Aul einem mit Wachs-
tackeln beleuchteten Katatalk einer halbdunkien Kirche liegt die
tote „Schwester" aufgebahrt. Ein leises Lächeln umspielt ihre
Glück aussprechenden Züge. Die Dahingescliiedene ist dem Leb*\i
entronnen, sie ist glücklich. Auch in der Farbenstimmung und
Lichtwirkung die-es Werkes liegt, wie der Biograph Kellers hervorhebt
, etwa-. Mystische-, Weihevolles.

1808 und UKW nahm Keller wiederum an den von mir \er-
anstalteten Sitzungen mii. dem italienischen Medium Fusapia
Paladino teil. Als Ergebnis dieser neuen Anregungen seines Interesses
für mystische Vorgänge sind das Bild der „Stigmatisierten
im Kloster44 (Abb. 10) <owio das Porträt der Neapolitanerin mit
ihieu energischen Zügen anzusehen. (Abb. 11.)


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