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212 Psychische Studien. XLYIil. Jahr«. 4. Heft. (April 1921)
Realistik auf die Leinwand zu bannen, wie es bei Keller in dem
Gemälde „Kassandra" «geschehen ist.
„Wie unglaublich schwer muß es gewesen sein," sagt Hosenhagen
hierüber, ,.aus dem bewegten Mienenspiel der Künstlerin
diese Momente mit vollster Deutlichkeit, mit diesem Ausdruck des
Lebens herauszuarbeiten! Nur ein Maler, der sich »so inbrünstig
*
Abb. 15. Stud»e Kellers mit Magdeleine im somnambulen Zi stände 11904).
vertieft hat in die Psychologie des Weil es wie Keller, veimochte
solche Zustände bildlich zu fassen und ihnen durch die Farbe
besondere Eindringlichkeit zu verleihen." (Abb. 13, 14, 15.) Nun
wrurde allerdings die Aufgabe des Darstellers wesentlich durch
den Umstand erleichtert, daß man jedweder Färbung im Gebärdenspiel
Magdeleines während der Hypnose durch Hervorrufung
des kataleptischen Zu^tandes augenblicklich in statuenhafte
Starre verwandeln, also fixieren, alsdann in aller Ruhe
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