Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 219
(PDF, 212 MB)
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Hof mann: Zur Mechanik des Tischrückens.

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der in dieser Gestalt nie gelebt hatte und nur das Produkt der
Phantasie eines Malers und des guten Glaubens eines naiven
Mädchens war. Wenn hier eine beliebige Figur aus einem Bilde
erscheinen konnte, was kann da den Skeptiker in der Annahme
hindern, daß auch der übrige Teil der Visionen lediglich die
plastische Verwirklichung einer Vorstellung oder eines Wunsches
war! In der Tat sind derartige Vorstellungsverwirklichungen
nichts Seltenes, und man hat in neuester Zeit sogar eine vollständige
Theorie ausgebildet, die sogenannte Ideoplastik, nach welcher
jede Art von Materialisation oder Sichttaarwerdung von
okkulten Gestalten nichts anderes sein soll als eine Vorstellungsoder
Wunschverkörperung, ausgehend von einer besonders dazu
veranlagten Person. Es läßt ssich nicht bestreiten, daß sehr vieles
für «diese Theorie spricht. Aber die Frage, ob diese bildnerische
Energie nur «der noch im Körper lebenden Psyche innewohnt und
nichi auch der entkörperten, ist damit doch noch nicht beantwortet.
Der Umstand, daß die Häufigkeit solcher Erscheinungen mit dem
Herannahen des Todes zunimmt — man vergleiche die außerordentlich
große Zahl der Erscheinungen oder Kundgebungen
Sterbenderl — könnte eher «dafür sprechen, daß die Fähigkeit zur
bildnerischen Verwirklichung von Vorstellungen auch den Tod
noch überdauert, ja vielleicht nach dem Tod erst recht aktiv wird.
Zahlreiche Fälle, die im Laufe der Zeit zu meiner Kenntnis gekommen
sind, lassen mir es sogar als sehr wahrscheinlich erscheinen
, daß dem in der Tat so ist Ich werde voraussichtlich
in Bälde einige mir erst neiffcrdings bekannt gewordene Fälle
dieser Art, die «sich zum Teil noch gar nicht voll ausgewirkt haben,
der öffentlichkeit unterbreiten. Neben dem Identitätsbeweis ist
vielleicht dieser Nachweis, der den Zusammenhang zwischen dem
Auftreten aller Arten von Spukerscheinungen mit unmittelbar
vorausgegangenen Todesfällen dartu'c, einer der wichtigsten für
den gesamten Okkultismus.

Zur Mechanik des Tischrückens.
Von Alb. Hof mann (Mehlem).

Das Tischrücken gehört zu den Eck- und Haupttragepfeilern
des Spiritismus. Daran zu rütteln wagen zieht das große Ana-
therna der Gläubigen auf das schuldige Haupt.

Aber auch im spiritistischen Lager scheinen sich die Stimmen
m mehren, welche ein skeptisches Betrachten jener Experimente
fordern als zur größeren Exaktheit der Versuche anspornend.
Ich wage es deshalb, einige zeitgemäße Bemerkungen darüber zu
machen und stütze mich dabei auf den Ausspruch unserer Größten
einer, Goethe: „Der Mensch muß bei dem Glauben
verharren, daß das Unbegreifliche begreiflich
sei, sonst würde er nicht forschen." —


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