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Hof mann: Zur Mechanik des Tischrückens.
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Der Weg zur Erreichung des Zweckes war gegeben, ich
brauchte die Tische nur an eine Wage zu hängen und durch
Tariergewichte ihr Eigengewicht zu kompensieren. Aber wo eine
solche Wage finden, die genau genug gearbeitet sei und die nötigen
Dimensionen hätte? Deshalb nahm ich 2 Rollen, welche ich
in 234 m Abstand in der Decke des Zimmers befestigte, ich legte
eine kräftige Angelschnur darüber und hing auf der einen Seite
den Tisich mit 4 Schnüren auf, und auf der anderen Seite tarierte
ich in einem angehängten Eimer mittelst Kieselgrus, bis
der Tisch eben ins Schweben kommen wollte.
Aber die verschiedenen gebrauchten Rollen genügten meinen
Wünschen nicht, sie waren nicht sauber genug gearbeitet im Handel
zu finden und deshalb war ihr Achsendruck variabel, d. h. sie
sprachen nicht in allen Lagen auf das gleiche Übergewicht an.
Endlich fand ich in den kugelgelagerten Zweiradrädem ein ganz
vortreffliches Instrument. Die beistehende Skizze versinnbildlicht
meine Versuchsanordnung. (Fig. 1.)
Fig. 1
Zwei Vorderräder V wurden mit ihren Gabeln fest an eine
Planke P von 5 m Länge, 22 cm Höhe nnd 5 cm Breite so mittelst
angeschraubter, gut ausgekehlter Brettstücke befestigt, daß ihre
Achsen genau parallel lagen. Die Planke wurde nun mittelst
Maurerklammern dicht unter der Decke des Raumes in den Wänden
befestigt. Der Rand des ersten Rades war 30 cm von der
Seitenwand entfernt und der äußere des zweiten Rades 2 m von
der gegenüberliegenden Wand. Es wurde ein aus dünnem, verzinktem
Stahldrahte gedrehtes Kabel K von 2 mm Stärke aufgelegt
, welches an beiden Enden je einen kleinen Karabinerhaken
H trug, welches sehr biegsam war.
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