Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 232
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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232 Psychische Studien. XLVIIJL Jahrg. 4.-5. Heft. (April-Mai 1921.)

starke Klopflaute. Die Frage meines Vaters, ob die KJopflaute
von meiner Mutter herrührten, wurden durch drei weitere Klopftöne
, diesmal aber in dem an die Wand anstoßenden Kopf teil
seines Bettes, bejaht. (Vgl. Skizze 2.) Nach einer kurzen Weile
fiel ihm ein leichter Gegenstand auf die über der Brost gefalteten
Hände. Er griff zu und hielt ein frisch es Efeu blatt in der
Hand.

Fall 3: Nach etwa 14 Tagen wiederholte sich der gleiche Vorfall
unter den gleichen Modalitäten. Nur trat diesmal an die Stelle
des Efetiblattes ein frisches Lorbeerblatt.

Mein Vater teilt sein Schlafzimmer mit niemand, Fenster und
Türe waren geschlossen. Fräulein G. war beide Male etwa eine
Stunde zuvor zu Bett gegangen. Die Entfernung zwischen den
beiden Schlafzimmern beträgt von Tür zu Tür 16 Meter. Efeuoder
Lorbeerpflanzen befanden sich weder im Zimmer meines
Vaters noch überhaupt im Hause. Die beiden Blätter sind noch
heute in seinem Besitz.

In keinem der drei Fälle hatte sich mein \ater kurz zuvor in
Gedanken mit mediumistischen Phänomenen beschäftigt; isie
kamen ihm gänzlich unerwartet Fräulein G. hatte nach ihren
x4ngaben im Falle 2 und 3 bereits geschlafen. Ich brauche kaum
zu betonen, daß in den angeführten Fällen jeder Betrug außerhalb
des Bereiches der Möglichkeit lag. Der geschilderte Hergang
macht es auch überflüssig, zur Erklärung die Hypotheseu
der Suggestion oder Halluzination heranzuziehen. Dem widerspricht
der objektive Befund, nämlich die nachträgliche Feststellung
der Wasserspuren im Falle 1, das Vorhandensein der
Blätter in. Falle 2 und 3. Ich möchte nicht unterlassen, nochmals
darauf hinzuweisen, daß die geschilderten Vorfälle nicht als Eln-
zelbe^ebenheiten zu werten, sondern nur als einzelne Gliedei
einer langen Kette von okkulten Ereignissen verschiendster
Natur, die sich in unserm Hause abspielten, zu betrachten sind.
Mein Vater war schon damals auf Grund seiner Erfahrungen von
einer postmortalen Existenz und dem Vorhandensein einer engen
geistigen Kommunikation mit meiner im August 1914 abgeschiedenen
Mutter fest überzeugt. —

Charakteristisch erscheint bei diesen Vorgängen, insbesondere
in den Fällen 2 und 3, die Wahl der beigebrachten Gegenstände.
Die Manifestationen würden einen ganz andern, ich möchte sagen
trivialen Charakter tragen, wenn der zugeworfene Gegenstand beispielsweise
eine Zündholzschachtel gewesen wäre. Die Wahl dei
Blume (Hyazinthe) zeugt von dem Bestreben der sie übermittelnden
Intelligenz, dem Empfänger eine besondere Freude zu machen,
ihm eine liebevolle Zuneigung zum Ausdruck zu bringen. Eine
noöh weit persönlichere Note trägt in dieser Hinsicht die Darreichung
je eines Efeu- und Lorbeerblattes unter den geschilderten
Umständen. Efeu umd Lorbeer haben im Leben des Menschen


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