Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 236
(PDF, 212 MB)
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236 Psychische Studien. XLV111. Jahrg. 4.-5. Heft. (April-Mai 1921J

Unterhaltungsbedürfnis Rechnung getragen, auf die so wichtige
Aufklärung gar kein (Gewicht gelegt — Und doch sind die Herzen
für eine Weltanschauung, die den geistigen Horizont erweitert
, empfänglicher denn je. — Eine gewaltige Arbeit hat in
der Landeshauptstadt Steiermarks die Gesellschaft für psychische
Foischung „Justuius-Kerner-Bund" geleistet. — Außer den allwöchentlichen
Zusammenkünften von Mitgliedern und Gäsleu
fanden in den größten Sälen der Stadt Vorträge statt, die einen
geradezu beispiellosen Besuch aufzuweisen hatten. — Ich halt«*
es für notwendig, einen Vortragszyklus über Okkultismus mit
einem Experimental-Vortrag über Suggestion und Hypnose zu
eröffnen, weil diese der Schlüssel zu vielen „okkulten" Erscheinungen
siud und weil man selbst in den gebildeten Kreisen über
das Wesen von Suggestion und Hypnose <ganz falsche Vorstellungen
hat. — In vielen Köpfen spukt noch immer die Ansicht
Mesmers von einem geheimnisvollen Fluid um oder man hält die
ganze Sache für einen Schwindel. — Daher ist Aufklärung hierüber
ein Gebot der Zeit. Daß von Artisten mancher Unfug mit
^Suggestionsexperimenten getrieben wurde und wird, daß Unberufene
beim B ertisch und in Famüienzirkeln ungeschickt experimentieren
, darf den Behörden nicht ein Maßstab für einwandfreie
Vorführ ungeo sein, die vertna mens würdige Perfconen filrn
Interesse der Aufklärung veranstalten. Man schaffe das belgische
Gesetz, das nur vertimienswürdigen Personen das Experimentieren
zum Zwecke der Aufklärung gestattet! Man fordere die
Ableyung einer Prüfung vor einean sachverständigen Kollegium!
Das wäre ein Fortschritt, das würde dem Geiste einer modernen
Staatsverfassung würdig sein.

In den weiteren Vorträgen soll dann die Erscheinungswelt des
Okkultismus behandelt wTerden. Den Schlußvortrag bilden die
spiritistischen Phänomene, die durch Lichtbilder und, soweit es
möglich ist, durch Demonstrationen erläutert werden. Mit diesem
Vortragssystem habe ich überall die glänzendsten Erfolge gehabt
. — Allerdings hat man mit Widerständen zu kämpfen.

Soeben habe ich eine Vortragsreise in Vorarlberg hinter mir.
Trotzdem Vortrag und Vorführungen in keiner Weise in das
religiöse Gebiet eingriffen, ja die wissen schaftliche Grenze scharf
abgesteckt wqrde, trotzdem das katholische Volksblatt in Bre-
genz über den 1. Vortrag einer glänzenden Bericht schrieb und
den Besuch der weiteren Vorträge wärmsten* empfahl, haben
mch einige Geistliche, deren Arbeitsfeld allerdings mehr der
politische Kampfboden und nicht der Gottesdienst ist, nicht
nehmen lassen, mit den Phrasen des Mittelalters gegen den Okkultismus
zu Felde zu ziehen.
So schrieb Professor K. Scheidle im „Volksblatt*' folgendes:
„Der Spiritismus ist das Bestreben, mit der Geisterwelt dier
Verstorbenen zu verkehren. Er ist viel verwerflicher als der


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