Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 240
(PDF, 212 MB)
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240 Psychische Studien. XLVJ LI. Jahrg. 4.-5. Heft. (April-Mai 1921.)

ist man vielleicht doch reiner Erkenntnis schon näher, als et*
nach den einführenden Bemerkungen sonst möglich scheinen
sollte, und näher auch allseiliger Übereinstimmung. Von diesem
Ausgangspunkte jedenfalls aus soll hier das Ziel gesucht, -soll
insbesondere das Verhältnis von Seele, Leib und Kosmos klargelegt
werden.

B3 ist noch nicht lange her, «daß die Lehre von der geist-leib-
lichen Entsprechung (psycho physischer Parallelisumis) in hohem
Ansehen stand, daß man mit anderen Worten annahm, zwischen
geistigen und leiblichen Vorgängen bestehe keinerlei Ursachenzusammenhang
, aber jedem leiblichen entspreche ein gleichgerichteter
geistiger, und umgekehrt. Es soll hier nicht näher
auf diese Lehre eingegangen werden, da sie insbesondere durcli
Untersuchungen von Becher und Driesch schwere Einbuße erlitten
hat und heute kaum noch vertretbar seheint (vgl. den anregenden
Aufsatz von Tischner „Leib und Seele" in den „Psychischen
Studien", Januar bis April 1919; auch Messer, >,Pie Philosophie
der Gegenwart", 2. Aufl. S. 42). Näher der Wahrheit
kommt wohl fraglos die Lehre der geist-leiblichen
Wechselwirkung, die wesentlich ddes besagt, daß alle stofflichen
, physischen Bewegungen je nach Umständen in geringerem
oder größerem Maße auf das Geistige, auf das Bewußtsein,
auf die Seele als Inbegriff aller ümeren Vorgänge einwirken, sowie
auch, daß umgekehrt der (reist seinerseits das Stoffliche
entsprechend beeinflußt im Sinne eines mehr oder weniger engen
Ursachenzusammenhanges, hauptsächlich aber dadurch, daß er
es zu lenken und zu leiten vermag. Ob in solcher Tatsächlichkeit
eine Einschränkung des Gesetzes von der Erhaltung der Energie
zu erblicken wäre, scheint zweifelhaft, wie es auch zweifelhaft
ist, ob jenes Gesetz nicht nur für das Stoffliche gilt, also die Frage
der geistleiblichen Wechselwirkung nicht -berührt, sowie endlich,
ob es nicht überhaupt nur eine annähernde Verallgemeinerung
darstellt, da es ja (abgesehen vom Geistigen) auch
z. B. die viel genannte Entropie, das Dissipationsgesetz, nicht voll
umfaßt. Diese Fragen scheinen &o wenig geklärt, daß ohne Bücksicht
auf sie vorgegangen werden kann und muß, wobei es leioh!
genug geschehen mag, daß sieh uns bietende selbständige Ergebnisse
auch für jene Frage neue Gesichts- und Entscheidungspunkte
beibringen.

Festzustellen ist nun zunächst zweck* genauerer Umschreibung
unseres Ausgangspunktes, ob wir die Welt theoretisch derart erklären
müssen, daß der Stoff selbständig für sich besteht und der
Geist ein dualistisch auf zunächst nicht näher zu erklärende Weise
Hinzukommendes ist — eine Auffassung, die zunächst die einleuchtendere
scheint; oder ob nicht vielmehr eine monistische Auffassung
und Deutung möglich, ja unerläßlich ist, und zwar im
Gegensatz zur alltäglichen materialistisch -monistischen


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