Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 251
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Uänig: Ludendorffs Kriegserinnerungen im Lichte des Okkultismus. 251

den Ausgangspunkt bilden. Sie rechnet mit Wirkungen und
Gegenwirkungen, was besonders bei ihrer letzten Angabe über
Belgien (große Zukiuift für dieses Land, wenn das Werk des
Sieges nicht plötzlich durchbrochen wird) deutlich zum Ausdruck
kommt Weniger verständlich wären dagegen ihre Angaben,
wenn sie auf einem Erkennen von Ereignissen beruhten, die sich
in Wirklichkeit nebeneinander abspielten, so daß Irrtümer nur
auf falsche Beobachtung zurückzuführen wären. Man müßte zum
mindesten auch in diesem Falle erwarten, daß sich solche falsche
Beobachtungen auf solche Ereignisse und Schicksale bezögen, die
für die Seherin von geringerem Interesse waren, so daß sie
evtl. ihr transzendentales Perzeptionsvermögen weniger auf solche
Vorgänge eingestellt hätte. Aber nichts weist in unserer Darstellung
darauf hin, sondern sie nimmt sicher auch an dem Schicksal
Belgiens wohl schon aus nationalen Gründen lebhaften Anteil
und weist ihm auch zu Anfang ihrer Angaben eine so wichtige
Stelle in der Entwicklung der europäischen Geschichte zu,
daß gerade hier eine mangelhafte Beobachtung bei Gleichzeitigkeit
aller dieser Ereignisse schwer verständlich wäre.

Natürlich konnte hier nur ein kleiner Teil des Materials berücksichtigt
werden, das uns über den vergangenen Krieg vorliegt
, und es sollte hier nur ein Hinweis auf die Wichtigkeit dieser
Fragen gegeben werden. Das vorläufige Ergebnis ist im Verlaufe
dieser Ausführungen schon festgestellt worden: wir werden
in den weitaus meisten Fällen dazu geführt in jenem Hellsehen
eher eine tiefere Einsicht in den Verlauf von Ursache und
Wirkung im Weltgeschehen zu sehen, als einen Beweis für die
K dilti sehe Anschauung oder für jene dritte Annahme, daß die
Ereignisse unserer Simienwelt nur die Wiederholuug von solchen
in einer höheren Welt sind, die nur dem Hellseher zu sehen vergönnt
ist. In diesem Sinne erfährt aber auch das Problem der
Willensfreiheit eine Lösung, die uns mit dieser Welt und besonders
mit dem Schicksal, das gegenwärtig das deutsche Volk
zu ertragen hat, einigermaßen zu \ ersehnen vermag. Es gibt,
wenn die hier vertretene. An sieht richtig ist, keine? voraus bestimmten
Eieignisse, sondern alles, was geschieht, entwickelt sich naturgemäß
aus dazu bestimmten Anlagen und nach bestimmten Gesetzen
, deren Kenntnis uns daher auch in gewissem Sinne die
Möglichkeit gibt, den Verlauf der Dinge vorauszusehen. Kennen
wir aber diese Entwicklungsreihen, so haben wir auch die Möglichkeit
, ja geradezu die Pflicht, den für uns ungünstigen Kausalreihen
rechtzeitig entgegenzuwirken, sow eit das für uns, die wir
selbst der Sinnen weit angehören, möglich ist. Die Ernüchterung,
nie für uns auf den verlorenen Krieg gefolgt ist, hat zu einer
eingehenderen Beschäftigung mit diesen Fragen geführt, als das
wohj nach einem siegreichen Kriege der Fall gewesen wäre —
vergessen wir nicht die ernste Lehre, die sich daraus für die Zukunft
unseres Volkes ergibt und für die in diesem Sinne auch
ieder von uns die Verantwortung trägt.


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