Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 265
(PDF, 212 MB)
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Kurze Notizen.

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der Zeit vollständig unigewandelt ist. Solchem zeitüberlegeneu
Sdhauen erschließen sich notwendig Zukunftsereignisse, die durch
logische Gedankenfolge nimmer vorwegzunehmen sind. Nun
können gewiß auch kommende Dinge, die logischem Schließen
und klarem Denken wohl erreichbar sind, in echt prophetischer
Weise geschaut werden, aber solche werden keine überzeugenden
Beispiele abgeben können) für echtes Prophetentum und wahrhaftige
Vorgesiehte — selbst wenn sie im Traum oder einer Vision
(im Falle des Herrn v. Gillhausen wird der Zustand nicht näher
angegeben, auch wird nicht gesagt ob 2 Uhr nachts oder tags
gemeint ist) vorstellungsmäßig — direkt oder symbolisch — sich
gestalten sollte. Solche Dokumente sind also so gut wie wertlos
für unsere Forschung. Anders wäre es, wenn das genannte Dokument
— immer vorausgesetzt, daß es wirklich existiert — Dinge
enthielte, die mittels vernunftmäßigen Nachdenkens nicht findbar
sind. Etwa die so entscbeidungsvolle Niederlage an der Marne
im September 1914, der „Sieg" im Skagerrak, der glänzende
Scheinerfolg im Sommer 1918, die Flucht Wilhelms nach Holland,
die Entthronung sämtlicher Fürsten sozusagen in «einer Nacht,
vielleicht auch die nissische Revolution mit genauer Zeitangabe
und dgl. Wenn solche Einzelheiten, und zwar nicht bloß eine,
sondern mehrere, angegeben wären, dann wäre es freilich eine
andere Sache.

Daß es zeitliches Fernsehen (nach Vergangenheit und Zukunft
) gibt, ist kaum mehr zu bezweifeln, nicht nur aus philosophischen
Gründen, sondern' auch weil eine ganze Reihe guter*
Beispiele dafür vorliegen. Aber fraglich dürfte sein, ob diese
Fähigkeit für uns Erdenkinder (soweit unsere Erfahrung reicht)
nicht beschränkt ist auf Dinge des privaten Lebens, dagegen
welthistorische Ereignisse mit ihrer Komplizieitheit und unübersehbaren
Weite unserm transzendenten Schauen unzugänglich
wären — wenigstens bis auf weiteres. Unserm reflektierenden
Nachdenken sind sie auf kurze Strecken und in ganz allgemeinen
Umrissen vorau^sag'bar, natürlich auch nur mit dem Vorbehalt,
keine wichtigen Faktoren außer Rechnung gelassen zu haben. —
Wir aber hatten 1914, und schon lange vorher, Männer zu Führern,
die nicht nur die Gabe der Vorgesichte nicht besaßen, sondern
auch derjenigen des schlicht vernünftigen Einsehens ermangelten.*)

Kurze Notizen.

a) Über die Psychologie des Okkultismus sprach am 27. Febr. er.
auf Veranlassung der „Liga zum Schulze deutscher Kultur" in der
alten Aula der Universität zu Tübingen Prof. Dr. Alfred Busch
von der Psj^chiatr. Klinik vor einer zahlreichen Zuhörerschaft. Er

*) Man vergleiche 7u obigen Ausführungen das Ergebnis der von
der D. 0. G. in Charlottenburg angestellten Nachforschung, welche die
vom Verf. nicht bezweifelte Echtheit der Prophetie ergab. (K. Notiz b
des Märzheftes.)


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