Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 267
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen

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erklärt, daß die meisten Forscher auf diesem dunklen und schwierigen
Gebiet mit den Künsten der Taschenspielerei erfahrungsgemäß
nicht näher bekannt seien. — Auch bei der Gedankenübertragung
finde, zumal bei öffentlichen Vorführungen, wie bei
CumberJand und Nena, größtenteils absichtliche Täuschung des
Publikums statt. Wenn dabei je zwei Personen beteiligt sind, so
liegt meistens Verständigung durch die Frageform, durch Gesten,
Haltung, Gehriehtung, plötzliches Stehenbleiben usw. vor. Die
Vorführungen mit Anfassen der Hand eines Zuschauers erklären
sich durch unwillkürliche Signale, sog. Muskellesen, Atmungsveränderungen
, Blickrichtung usw. Auch beim Lesen verschlossener
Briefe ist sehr viel durch Tricks, teils taschenspielerischer
, teils rein physikalischer Natur zu erreichen, was Redner
an interessanten Versuchen mit Personen aus der Zuhörerschaft
auch hinsichtlich optischer Täuschungen zeigte. Anderseits muß
aber entschieden anerkannt werden, daß jetzt auch Forschungen
vorliegen, die auf diese Weise nicht restlos zu erklären sind.
Wie z. B. die Leistungen defe von bedeutenden englichen und
amerikanischen Gelehrten (von der S. f. Ps. R.) seit vielen Jahren
benützten Mediums Mme. Piper*) und des Mediums des polnischen
Forschers Wasielewski, dessen zahlreiche Hellsehversuche
auch strengwissenschaftlichen Anforderungen entsprechen
und zu beweisen scheinen, daß räumliches, wenn auch
nicht zeitliches Fernsehen, tatsächlich vorkommt, und daß es in
der Tat Menschen gibt, welche die Fähigkeit besitzen, auf einem
imserer jetzigen Kenntnis noch verschlossenen Weg Vorgänge zu
erkennen, ohne durch ihre Sinnesorgane darüber unterrichtet zu
sein. Ihre Erklärung dürfte in der Richtung einer Analogie mit
der drahtlosen Telegraphie bzw. Telephonie zu suchen sein. Jedoch
ist in jedem einzelnen Fall erst einmal die Tatsache und der
Umfang der Leistungen des betreffenden Mediums genügend
sicher zu stellen, wie dies ja auch v. Schrenck-Notzing in niuster-
uiltiger Weise tut, ehe irgendeine Erklärung versucht wird. Von
,,Spiritsu freilich zeigt sich dem objektiven Forscher bis jetzt
nirgends eine unzweifelhafte Spur, aber es scheint doch, daß ähnlich
, wie bei dem solange umstrittenen und mit viel Spiegelfechterei
umgebenen Hypnotismus, der jetzt wissenschaftlich vollkommen
gesichert ist, auch hier noch andere unbekannte Kräfte
ruhen, die aus dem Wust des Schwindels und der Schwärmerei in
die Klarheit der wissenschaftlichen Erkenntnis zu bringen sind
und deren nähere Erforschung einen bedeutenden Fortschritt auf
geistigem Gebiet verspricht.

b) Zur Erklärung des Hellsehens schreibt uns Herr Studienrat
Häuig (dat. Zwickau, 28. 12. 20): „S. g. H. Pr.! Da ich.anläßlich
der Weihnaehtsferien wieder einmal die älteren Jahrgänge
der „Psychischen Studien" durchsah, las ich auch einige Abhand-

*) VergL Anzeige auf dem Umschlage dieses Heftes.


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