Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 292
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1921/0296
292 Psychische Studien. XLVIIL Jahrg. 6. Heft. (Juni 1921.)

er zurück trat, wichs das Holz vor unsem Augen ein Stück m
die Höhe; bey dem dritten Mahle kamen Äste und Zweige mit
Knospen hervor. — Beym vierten Mahl bekam «der Baum Blätter
— beym fünften Mahle sahen wir Blüthen. Dieses Schauspiel
würde noch länger gewährt halben, wenn nicht ein englischer
Geistlicher daran ein Aeigernifi genommen, den Baum zerbrochen
und erklärt hätte, daß er demjenigen den Genuß des Abendmahls
versagen werde, welcher noch weiter einen Zuschauer bey dieser
Teufeley abgäbe. Die englischen Kaulleute wußten nnn nichts
anderes zu tbu<n, als die Gaukler fortzuschicken; sie entfernten
sich, nachdem sie ein Geschenk von etwa 12 Thalern erhalten
hatten, sehr zufrieden, und Tavernier schrieb nieder, wras er gesehen
." (Dictionn. d'anecdotes.) Tavernier üt ein glaubwürdiger
Gewährsmann — über Indien haben wir sonst nur sehr unzulängliche
Nachrichten — aber Indien ist die Wiege aller Weisheit
und Kunst, dieses Land der ewigen Mysterien; — Taverniers Erzählung
läßt sich daher eben so wenig bestreiten als beglaubigen
. —

2.

Acten stück einer Hexen-Execution zu Szegedin

in Ungarn den 22ten July 1728.

Unter einem Wust von alten Zeitungen gerieth mir auch die
„öffentliche Wöchentliche Post-Zeitung in Frankfurth am Mayn",
Jahrgang 1728, in die Hämde. In Nro 72, vom 3ten September,
kommt folgende Nachricht vor, in der sich die Gestalt der Humanität
, Cultur und Justizpflege, der damahligen Zeit unverkennbar
genug abspiegelt. Hier ist dieß Acten stück:

Da unlängst allhier unterschiedliche Personen beyderley Geschlechts
in gefängliche Haft eingezogen worden, weilen selbige
einiger Hexereyen beschuldigt wurden, als ist mit denenselben
nicht allein ein scharfes Examen vorgenommen, sondern auch
nach Befund deren Sachen über sie das End-Urtheil des Ver-
brennens gesprochen worden.

Ehe und bevor aber solches an ihnen vollzogen worden, hatte
man die Verurtheilten nach allhiesigem Gebrauch zur Probe gebracht
, nähmlieh mit zusammengebundenen Händen und Füssen
und einem langen Strick um den Leib in das Wasser gelassen,
welche aber nach Hexen-Art (!), gleich einem Pantoffel-Holz auf
dem Wasser gesehwunwnen: nach diesem wurden sie allsogleich
zur andern Probe gebracht, nähmlieh auf eine Waag geleget, um
zu sehen, wie schwer einer oder der andere seyn, dabey höchst
zu bewundern gewesen, daß ein großes und dickes Weib nicht
mehr als anderthalb Loth, ihr Mann, welcher auch nicht
von denen kleinsten wäre, nur 5 Quintel, die übrigen aber
diurchgehends entweder lLoth,3Quintel, und noch weniger
gewogeij haben. (!!)

Den 22ten dieses Monaths, als am vergangenen Freytag, wurde
darauf das End-Urtheyl an 12 Personen, nähmlich 6 Hexen-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1921/0296