Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 306
(PDF, 212 MB)
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306 Psychische Studien. XLVIIL Jahrg. 6, Heft. (Juni 1921.)

schaftliche Bearbeitung des Okkultismus im animistischen Sinn
möglich sei, daß die supranormalen Erfahrungen keinen Umsturz
im bestehenden naturwissenschaftlichen Denken bedeuten,
sondern nur eine Erweiterung desselben. Der Einwand, diese
Phänomene ließen sich nicht von jedermann reproduzieren,
spricht nach Tischner keineswegs gegen ihre Tatsächlichkeit, fir
verweist hier mit Recht auf die ebenfalls nicht jederzeit reproduzierbaren
Vorgänge in der Astronomie, Meteorologie und
Pathologie.

Ebenso ist es eine Torheit, diesen Phänomenen Bedingungen
vorschreiben zu wollen, die nicht mit ihrem Wesen vereinbar
sind. Auch selbst wenn die Existenz okkulter Tatsachen noch
nicht fest bewiesen wäre, aber doch einen hohen Grad von
"Wahrscheinlichkeit für sich hätte, verdiente sie eine wissenschaftliche
Untersuchung.

Mit den Tiefen und Schichten des Bewußtseins und der dafür
angewendeten Terminologie soll nacb Tischner lediglich das Verhältnis
gewisser psychischer Tatbestände zu dem Inhalt des
Wachbewußtseins angedeutet, jedoch keineswegs eine Erklärung
gegeben wrerden.

Die unbestreitbaren Resultate der Wünschelrute sucht Tischner
auf ein auf übernormalem Wege erlangtes Wissen zurückzuführen
, das sich in ideomotorischen Handlungen kundgibt. Die
Erörterung der parapsychischen Erscheinungen durch den Autor
basiert im wesentlichen auf seinen eigenen sorgfältigen Untersuchungen
und denjenigen Wasielewskis, Kotiks, Chowrins usw.

Die Kryptoskopie (Erkennen von in der Nähe befindlichen
Gegenständen ohne Vermittlung der bekannten Sinnesorgane)
wird als gesonderte Klasse neben dem räumlichen und zeitlichen
„Fernsehen4- behandelt. Meines Erachtens mit Unrecht! Denn
ebenso wie das räumliche kann auch das zeitliche Hellsehen
die allernächste Zukunft, ja Ereignisse desselben Ta|;es betreffen.

Der kryptoskopische Hellsehvorgang ist aber auch psychologisch
derselbe wie der Akt des räumlichen Fernsehens. Somit sind
die alten eingebürgerten Bezeichnungen des räumlichen uod zeitlichen
Hellsehens sinnvoller als die von Tischner vorgeschlagene
Einteilung.

Für das allerdings sehr unglücklich gewählte Wort „Psycho-
metrie" schlägt unser Autor die Benennung „fsychoskopie" vor*
Wenn damit auch das Wesentliche des Vorgangs noch nicht genau
genug angedeutet wird, so ist sie doch jedenfalls dem Ausdruck
Psychometrie vorzuziehen. Prof. Oesterreich hat für diesen Vorgang
den Ausdruck „Paramnesie"*) gewählt, obwohl auch dieser
Ausdruck lediglich Erinnerungsfälschungen betrifft, bei denen
die betreffende Person glaubt, eine bestimmte Situation schon

einmal durchlebt zu haben.

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*) Oesterreich: Grundbegriffe der Parapsychologie 1921. (Baums Verlag),


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