Freiburger historische Bestände - digital

318 Psychische Studien, XLVIIL Jahrg. 6. Heft (Juni 1921.)

bleiben, die man in der Tasche trägt, d. Ii. die Uhrfeder wird
magnetisch.

Meine Hypothese ist also: Die Strahlen sind nur die Leiter der
Mikroden. die „dunklen" Strahlen gibt eis nicht, sondern diese
sind, sogar noch verschieden in ihrer Kleinheit, Mikroden, die
kleinste Einheit der Materie, daher gehen diese durch Materie
hindurch und werden durch Strahlen oder Willensimpulse in Bewegung
gesetzt. Hierin wäre wohl auch ein Beweis dafür zu
sehen, daß die spiritistischen Phänomene im Dunkeln oder bei
rotem Licht am besten in Eischeinung treten, wieil dabei die Streuwirkung
des Lichtes auf ein Minimum reduziert ist.

Hat ein Körper aufgespeicherte Eigenenergie, so gibt er seinen
Dunststoff (Mikroden, d. h. gasähnliche Materie) in so winzigen
Mengen ab, daß ein Gewichtsverlust nicht feststellbar ist (Moschus,
Juchten, Ansteckungsstoff). Werden Körper durch fremde Energie
(Reibung, Auflösung etc.) allmählich in den molekularen Zustand
gebracht, so wird die Wirksamkeit der chemischen Zusammensetzung
größer, er durchdringt grobstoffliche Materie (vergl. Homöopathie
). Schießpulver, was zu lange zerrieben wird, gelangt
in den molekulären Zustand, wird unbrauchbar, da es die Geschützrohre
zersetzt, also m Materie eindringt.

Ich bin zur Beweisführung von meinem Thema etwas abgeschweift
, nur um zu beweisen, daß die Mikroden überall durchdringen
und daß jeder Körper seinen Fluidkörper hat, der aus
gasförmiger Materie bestellt. Die übersinnlichen Erscheinungen
werden durch das schöpferische Wirken des Unbewußten im
Manschen auf die Mikroden hervorgerufen. —

Es sollte mich freuen, die Ansicht maßgebender Mitarbeiter der
„Psych. Stud." über die von mir aufgestellte Hypothese kennen zu
lernen und bitte um Zusendung etwaiger Besprechungen an
anderer Stelle.,

III Abteilung.

Tagesneuigkeiteii, Notizen u. dergl.

Handlesekunst und Wissenschaft.

Unter diesem Titel ist in der schönen Sammlung „Die okkulte
Welt" ein lehrreiches Schriftchen aus der bewährten
Feder des Frhr. Dr. v. Schrenek-Notzing erschienen. Es.
ist sehr zu begrüßen, hier von wissenschaftlicher Autorität ein Urteil
über das vielumstrittene Thema der Chiromantie zu vernehmen
. Man ist angenehm überrascht durch die ruhige und sachliche
Betrachtung von Dingen, bezüglich derer man gewohnt ist,
daß sie die Wissensehaft «mit vornehmer Geste kurz als Abt#-
glauben und Unsinn ablehnt Der Autor prüft die Tatsachen und
zieht die Konsequenzen, gleichviel ob sie altersschwach gewordenen
Vorurteilen unserer Zeit widersprechen oder nicht-