Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 325
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen.

325

wegen der Treue. Auch hatte er im Walde ein langes Gebäude,
was ihm jeden Ausweg abschnitt, gesehen, und wo doch nichts
von einem solchen Gebäude im Walde ist"

Wie man sieht, deckt sich derselbe im Großen und Ganzen mit
der Schilderung, die mir mein Schüler nach der Erzählung seines
Onkels gemacht hat.

Sehr schwer ist es nun, für dieses Erlebnis eine Erklärung zu
finden. M. E. könnte es sich vielleicht einmal so erklären lassen»
daß in früheren Jahren an jener Stelle des Waldes eine Bodensenkung
bestanden hat, auf der sich ein Gebäude befand und daß
diese Bilder durch einen Akt telepathischer Art in dem Gehirn
des allen Herrn erzeugt und durch die Augen nach außen projiziert
wurden. Unverständlich bleibt dann aber immer noch der
Umstand, daß seine Begleiter sein Rufen und Pfeifen nicht gehört
haben und ebenso unerklärlich bleibt das Erscheinen des
schwarzen Vogels und ferner der weitere Umstand, daß der Er-
ieber des Spukes durch ein Dornendickicht am Entfliehen gehindert
wurde. Oder man kann annehmen, daß es sich hier um
eine Ortsversetzung handelt, wodurch die Erfolglosigkeit der
beiderseitigen akustischen Signale wohl erklärt wäre, der Sinn
aller übrigen Erscheinungen aber ebenfalls dunkel bliebe.

Am wahrscheinlichsten scheint mir eine Verbindung beider Erklärungsversuche
. Durch irgendwelche seelische Einwirkungen
ist der Onkel in einen traumähnlichen Zustand verfallen1 und hat
sich weiter von seinen Angehörigen entfernt als er selbst merkte.
So ist er an eine Stelle des Waldes gekommen, in 8er ihn telepathische
Beeinflussungen voö längstvergangenen Ereignissen getroffen
haben, die in ihm die Bilder aller gesehenen Gegenstände
ausgelöst haben. Der große schwarze Vogel ist dann nur eine
symbolische Darstellung des vorüberziehenden Gewitters gewesen,
welches von der erlebenden Person nur traumartig wahrgenommen
wurde, weil das Tagbewußtsein zum größten Teile ausgeschaltet
war. Im übrigen möge der genieigte Leser sich selbst ein Urteil
über den psychologisch sicher interessanten Fall bilden.

Kurze Notizen.

a) Ein „Deutscher Okkultisten-Kongreß" in Kassel soll vom
3.—7. Sept. d. J. in der dortigen Stadthalle tagen. Einberufer
ist der unter dem Decknamen „Eerica" schreibende Fachschrift-
steiler Bernhard Richter, Herausgeber der illustrierten
Monatsschrift für Geisteswissenschaften „Der 6. Sinn64, allen
Parteirichtungen offenstehendes Bundesorgan des geplanten
deutschen und Weltbundes für Geisteswissenschaften. Im Ehren-
auschuß sitzen: Prof. Arminius (Astrologe, Berlin), Alfred Bilz
(Naturheilanstalt Dresden-Radebeul, Zentrale der „Weltreformpartei
"), Postdirektor Bräunlich (Verein für Volksheilstätten
Berlin-Bitterfeld), F. R. Baumann (Bad Schmiedeberg, Brüderschaftsloge
zum Licht), Prof. Dr. Claus (Verein für psych*


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