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Kurze Notizen.
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Erde dichte oder weniger dichte Massen (Erze, Wasser, Gesteine,
Hohlräume) verborgen sind, wird das tiefer hängende Gewicht
der Wage (da der Erde näher) mehr oder minder stark herabgezogen
, und diese Bewegungen werden an einer Strichleiter
wie an einem Barometer abgelesen. Die Unterschiede in den
Ablesungen ergeben dann durch Berechnungen die gesuchten
Werte. Der Apparat heißt „Schwerevariometer'4 und wird jetzt als
Doppelinstrument derart feinfühlig gebaut, daß seine Leistungen
an das Fabelhafte grenzen. Dr. Pekar in Budapest maß mit
dem Apparat die Maße eines Menschen, der 1*'2 Meter vom
Apparat entfernt saß, mit überraschender Genauigkeit. Im Freien
maß Professor Eötvös ein 3000 Meter langes und 100 Meter
dickes erzreiches Lager, das sich in 200 Meter Tiefe hinzog.
In der Lüneburger Heide entdeckte er ein Salzlager, was dann
durch eine Bohrung bestätigt wurde. Für den Geologen höchst
wertvoll war die Feststellung eines mondkraterförmigen Ringgebirges
in der ungarischen Tiefebene, das sich unterirdisch mit
30 Kilometer Durchmes&er eingelagert fand. Bei diesen Feststellungen
wird der Apparat auf einem besonderen Wagen gefahren,
und ist zum Schutz gegen störende Wetter- und andere Einflüsse
dickwandig eingekapselt.
c) Ein gut beglaubigter Fall von Anmeldung eines Sterbenden
wurde uns (dat. Kolberg, Luisenstr. 19), wie folgt gütigst mitgeteilt
: „S. v. H. Pr.! Als bisher den okkulten Wissenschaften
völlig Fernstehendem ist mir vor einiger Zeit Dinter's Buch
^Sünde wider den Geist"*) unter die Hände gekommen. Seither
beschäftige ich mich eingehender mit spiritistischen Problemen
und gestehe jetzt vieles, was ich früher als absurd und albern
verlacht hatte, ernsthafter zu betrachten. Dazu gehört auch
folgender Fall, den mir mein Vattr (Major a. D. und Domänenpächter
Carl Meyer, Int-Reg. 26, Magdeburg), der als bis 1918
aktiver preuß. Offizier vollste Glaubwürdigkeit verdient, erzählt
hat. Er berichtete von meinem Großvater, der als Fabrikant
bis 1918 hochangesehen unter seinen Mitbürgern in Goslar
lebte**), folgende Geschichte. Als mein Großvater, den ich HerrnH.
nennen möchte, vor einer Anzahl von Jahren (ca. 10—13) an einem
Montage auf die Palandsmühle — so hieß seine Fabrik, welche
1 Stunde \on Goslar entfernt liegt — fuhr und dort, einen
seiner Arbeiter treffend, ihn fragte, ob der Werkmeister —
wenn ich nicht sehr irre, ein Herr Opp. — der seit langem er-
krankt war, nnn bald wieder hergestellt sein würde, erhielt er
die Auskunft, er müsse wohl schon genesen sein, da er ihn
vor zwei Minuten noch im Maschinenhause gesehen habe.
Hocherfreut, den tüchtigen Mann wieder in der Fabrik zu
haben, eilt Herr H. ins Maschinenhaus, sieht dort auch Herrn Opp.,
*) Vorrätig beim Verlag vod Oswald Mutze, Leipzig. Preis M. 20 frco.
**) Verschiedene dort wohnhafte hochachtbare Personen wurden
der Schriftleitung als Zeugen namhaft gemacht
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