Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: II
(PDF, 212 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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II

bloßen x\uge nicht sichtbar sind. Der Film hat sich gerade hier
io den Dienst der wissenschaftlichen Belehrung gestellt, insofern
z. B. die Vorgänge bei einer Operatiion Lernenden vorgeführt
werden können, wie solche aus fremden Ländern (Völkerkunde);
aber wir können auf diese Weis»« auch interessante Einblicke in
das Leben der kleinsten Lebewesen tun, deren Welt siioh erst in
den letzten Jahren den istaunenden Augen der Forscher erschlossen
hat. Ist es doch auf diese Weise sq:iar gelungen, die intimsten
Vorgänge stus dem Leben von Partiten festzuhalten, die so klein
sind, daß sie für uns nur aus den Veränderungen erschlossen
w erden können, die'sie an anderen Tieren hervonufen. Zweitens
handelt es sich um solche Vorgänge, die unserem Auge wegetn
ihrer Schnelligkeit nicht wahrnehmbar sind, wie z. R. der Flug
eines Gescihosses, und die erst dadurcih unserer Wahrnehmung
zugänglich gemacht wrerden, daß die einzelnen Bilder (bis zu 15 000
in der Sekunde) zwar durch den Apparat aufgenommen, aber
durch eine besondere Vorrichtjng später so kjugbiam *vieder-
geyoben werden, daß die Unterschiede «wf den Einzelbildern (z. ß.
bei dein Bewegungen eines Pferdes bei einem Sprung) deutlich
zu sehen sind. Gerade das Gegenteil stellen drittens die Aufnahmen
mit dem sog. Zeitraffer dar, insofern dabei Vorgänge, die
wegen der Kleinheit ihrer Veränderung deini Auge nicht sichtbar
sind, durch eine entsprechend höhere Anzahl von Bildern, die in
ebenso entsprechend kürzerer Zeit aufeinander folgen, \ eranschau-
licht werden. So läßt sich das Wachstum am tierischen and pflanzlichen
Organismus für daa menschliche Auge sichtbar machen,
und es ziehen alif diese Weise Vorgänge an ihm vorüber, deren
natürlicher Ahlauf viel mehr Zeit dn Anspruch nehmen würde.*)
Es liegt in der Natur der Sache, daß die Anwendung dieser
Hilfsmittel für die okkulte Forschung von vornherein großen
Schwierigkeiten unterliegt. Sind doch die meisten Erscheinungen
auf diesem Gebiete (wie z. B. die Materialisationen) «spontan, d. h.
unabhängig von den Experimentierenden, und selbst da, wo es
gelingt, ihren Verlauf bis zu einem gewissen Grade mechanisch
hervorzurufen (z. B. bei den Versuchen mit Telepathie), wird es
nicht immer leicht sein, ein so teures Hilfsmittel, wie es der
Kinematograph ist, zmr Hand zu haben. Man wird also selbst
dann, wo ein solcher vorhanden ist und wo es sich nur darum
bandelt, einzelne Bewegungsvorgänge festzuhalten, dieses Hilfsmittel
in beschränktem Maße verwenden können, wobei noch die
Frage bleibt wie weit überhaupt der Film an Stelle der Trockenplatte
für diese Zwecke verwendbar ist. Immertim wird man

*) Wer sich für diese Fragen interessiert sei auf die seit 1920 in
Berlin (Filmkultur-Verlag G. m. b. IL Berlin-Charlottenbursr, Kantstr. 6)
erscheinende Zeitschrift: Film und Wissen (Herausec. Prof. Dr. W* Spatz,
Berlin-Wilmersdorf) verwiesen, die fortlaufende Berichte über diese
Fra en bringt und besonders über die Verwendung des Füms zu
wissenschaftlichen Zwecken aufklärt


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