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340 Psychische Studien. XLVIIL Jahrg. 7. Heft (Juli 1921.)
weist dann noch auf die außerordentlichen Schwierigkeiten hin,
die sich ihm in den Weg stellten, als er das Mysterium der „psychischen
Strukturen" zu lösen versuchte.
Das Endgorgan der Struktur.
Der Durchmesser der Rute schwankt von H bis 3 oder 4 engl.
Zoll (1 engl. Zoll - 3,3 ein. D. Ref.). Nun scheint das freie Ende
fähig zu sein, verschiedene Formen und Härtegrade anzunehmen.
Bei einem Teil der Experimente war das Ende einer großen Rute
rund, flach, wie abgesägt, der Rand erschien rauh, hart und fein
gezackt. Öie Endfläche fühlte sich weich, aber fest und elastisch
an. Der ausgeübte Druck schien gleichförmig verteilt. Abdrücke
in Tonerde haben dies später bestätigt.
Kleinere Ruten machen den Eindruck kräftiger Finger. Keine
dieser Ruten war sichtbar, trotzdem empfand Crawford sie selbst,
als sie auf die Sohle seines Schuhes klopften. Als wichtiges Ergebnis
ist noch hervorzuheben, daß das Rutenende sehr rasch aus
der weichen, plasmaartigen Beschaffenheit zu harter metallischer
Stärke übergehen kann. •
Die Operatoren haben die kleinen Ruten völlig in ihrer Gewalt;
sie können damit in sehr rascher Aufeinanderfolge aulklopfen
und schlagen.
Die Ru^e wechselt auf Verlangen ihre Größe und Härte. Die
Endorgane der kleinen Ruten erscheinen relativ dicht «und hart,
die der größeren dagegen fühlen sich an, als besäßen sie ein bewegliches
, quecksilberartiges Fluid. Der mehr oder weniger
runde, solide Charakter der Endorgane läßt schon einige Zentimeter
weiter in zentripetaler Richtung nach; im weiteren Verlauf
des projizierten Gliedes nimmt dasselbe nach dem Medium zu
an Konsistenz ab, ist nicht mehr tastbar, aber noch widerstandsfähig
auf mechanisch geübten Druck, alles das im Stgdium der
Unsichtbarkeit, während die prüfende Hand und sonstige Umgebung
optisch wahrnehmbar «Leibt
Crawford ließ einmal die Rute stillhalten und rieb mit der
Sohle seines Schuhes an derselben. Die Rute blieb starr stehen
und ragte wenige Zoll über den Boden in die Luft. Sie erzeugte
die Empfindung der Weichheit und Dichtigkeit. Die Rute ist also
in sich selbst starr und wird es nicht erst durch Berührung mit
festen Körpern. Sie fühlt sich weich, dioht, plasmatisch, halb fest,
halb flüssig an und erzeugt Empfindungen, die sich schwer in
Worte kleiden lassen.
Sobald dieses- Gebilde den Tisch ergreift, geschieht es durch
einen Saugprozeß. Das Ansaugen wird deutlich gehört, besonders
auch bei Tischerhebungen. Dagegen war von den Ruten
selbst optisch nicht das Geringste wahrzunehmen, trotz der starken
Rotlichtbeleuohtang des ganzen Raumes. Crawford stellte eine
Schüssel mit Tonerde unter den Tisch; alle Vorsichtsmaßregeln
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