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344 Psychische Studien. XLVIIL Jahrg. 7. Heft. (Juli 1921.)
war mit der Strumpfzeichnung versehen, genau so, wie wenn die
gewöhnliche Außenseite des Strumpfes im Ton abgedrückt
worden sei.
Die flachen Abdrücke dagegen zeigten mit bloßem Auge keine
Strumpf Zeichnung; aber bei einer großen Zahl derselben, die er
sämtlich photographierte, trat die Zeichnung bei Untersuchungen
mit Vergrößerungsgläsern hervor.
Die Lösung des Rätsels geht für den Autor dahin, daß nach seinen
Beobachtungen das Endorgan der psycnischen Struktur oder
Rute mit einer hautartigen, konsistenten und klebrigen Masse
bedeckt ist, die in halb flüssigem Zustand in die kleinen Strumpfhöhlungen
sickert und dann die Zeichnung des Strumpfgewebes
beim Austreten aus dem Fuß und beim Hartwerden außerhalb
desselben beibehält. Nun legen sich die psychischen Strukturen
mit Vorliebe um den Fuß oder lim das Fußgelenk, bevor sie austreten
. Je dicker und zäher die Masse ist, um so geringer erscheint
die Strumpfzeichnung entwickelt. Hält man nun den
wirklich mit dem Fuß des Mediums erzeugten Abdruck vergleichsweise
daneben, so zeigt sich merkwürdigerweise, daß die Abdrücke
der psychischen Struktur viel deutlicher und schärfer sind, als die
Linien des mit dem Strumpf bekleideten Fußes, wahrscheinlich,
weil dieser das S trumpfgewTebe stärker zusammenpreßt, während
die zähe Masse sich während eines lockeren Zustandes in das
Strumpfge^ ebe hineinlegt.
Crawford machte nun eine Gegenprobe, indem er eine klebrige
Masse auf den Strumpf drückte, diese erhärtete und dann in die
Tonerde einpreßte. Die auf diese Weise gewonnene Zeichnung
war identisch mit derjenigen der Rutenabdrücke.
Der Materialisationsprozeß und die Wege des Plasmas.
Während des Stadiums der Unsichtbarkeit der Materie fühlte
Crawford oft einen kalten Hauch an seiner, dem Fußgelenk des
Mediums angenäherten Hand, und er nimmt an, daß diese Empfindung
durch Partikelchen der Materie im gasartigen Zustand zustande
käme. Sobald er überzeugt war, daß die Klopf töne durch
vom Fuß des Mediums ausgehende Ruten veranlaßt seien, durchschnitt
er mit der Hand die vermeintliche Kraftlinie; sofort hörten
die Klöpftöne auf.
Somit ist nach seiner Auffassung die Rute aus einem gasartigen
Körper gebaut, der aber wie ein fester mit einem verdichteten
soliden Endorgan operiert und einen gewissen mechanischen
Widerstand gegen Druck und Stoß zeigt. So enthält also nach
dieser Ansicht jede Struktur oder Rute eine mehr oder weniger
mit den Sinnen wahrnehmbare Materie. (Abb. 2.)
Es entsteht ferner die Frage: Wie und wo in und am Körper
des Mediums wird die Materialisation und die Verdichtung des
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