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v. Schrenck-Notzing: Das Materialisationsprobleni. 355
auf der Wage sitzende Medium regelmäßig annähernd
um das Gewicht des Tisches zu."*)
Allerdings sind schon durch die französische Untersudtoungs-
kommisision in den Jahren 1905 und 1906 ähnliche Resultate mit
„Eusapia Paladino" erzielt worden, die aber in ihner weittragenden
Bedeutung damals nicht anerkannt wurden! und unbeachtet
blieben.
Aus diesem regelmäßig eintretenden Tatbestand ergab sich notwendigerweise
der Schluß auf das Vorhandensein unbekannter
und unwahrnehmbarer Kraftlinien «wischen Medium und Objekt.
Die protoplasmaartige Effloreszenz war aus den Versuchen mit
Eusapia Paladin® und Stanislawa Tomczyk bekannt, so daß die
Theorie eines »mediandmen unsichtbaren Gliedes unabweisbar erscheint
, weil eich die Resultate der 3 Medien zu einem einheitlichen
Gesamtbild ergänzen.
Wieder ausgehend von der richtigen Voraussetzung, daß die
Übertragung des mechanischen Druckes von dem Medium auf den
Tisch durch eine Art widerstandsfähigen starren Bandes stattfinden
«müsse, konstruierte der englische Forscher einen äußerst
•empfindlichen Apparat, der bei dem geringsten «mechanischen
Druck eine elektrische Glocke ertönen ließ. Mit Hilfe dieser Vorrichtung
gelang es ihm, die Verbindungslinie zwischen Medium und
Objekt aufzufinden und sie durchzuschneiden, was regelmäßig das
Herabfallen des Tisches und ein elektrisches Signal aiuslöste. Mit
dieser Feststellung war der zweite große Schritt zur Lösung dieses
Problems geschehen.
So entstand allmählich die Theorie von den starren Ruten
und «balkenartigen**) Strukturen, die auch das im Vorstehenden
referierte Buch Crawfords behandelt. Allerdings darf
nicht verschwiegen werden^ daß Crawford in seinen Forschungen
überall unterstützt und sogar oft in zweckmäßiger Weise korrigiert
wurde durch unsichtbare, sich durch Klopftöne äußernde Intelligenzen
, denen der englische Physiker die Rolle von „Operatoren"
zuschreibt.
Er ging dann wieder einen Schritt vorwärts durch Feststellung
des Gewichtes dieser unsichtbaren Strukturen, um dessen Betrag
das Medium regelmäßig an Körperschwere abnahm, und zwar bis
Tiur Höchstgrenze von 25 Kilo. Außer dem Gewicht muß dieses
materielle Band — so schloß er weiter — eine ausgeprägte Form
sowie eine bestimmte Dichtigkeit besitzen und an seinem Ende
von besonders solider Beschaffenheit sein, num die untere Tisch-
fläche (oder auch Menschen) m berühren, den ganzen Tisch aufzuheben
oder damit klopfende Töne hervorzubringen, bis zu einer
*) Dieses Gesetz wurde durch den Verfasser mit einem Medium
Sch. in dem Berliner Laboratorium nachgeprüft und bestätigt. (VergL
Physikalische Phänomene des Mediumismus S. 110 ff)
**) Diese Bezeichnung Crawfords ist nicht glücklich gewählt wegen
ihrer zu starken Anlehnung an die physikalischen Begriffe.
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