Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 357
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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v. Schrenck-Notzing: Das Materialisationsproblem. 357

artig wie eine Schuhsohle oder bei den einfacheren Raiten wie
Fingerglieder entwickelt erscheinen. Sie sind widerstandsfähig
auf mechanischen Druck aber schon trotz ihrer Unsichtibarkeit
palpabel.

Einen Fortschritt im Sinne dieser Untersuchung bieten die zahlreichen
von Crawford mit Hilfe dieser Endorgane hergestellten
Abdrücko in Tonerde. Die plasmatische Substanz scheint an ihrem
Ende eine zarte Haut zu bilden sowie Saugnäpfe, insofern solche
bei Tischelevationen zum Ansaugen an der unteren Fläche benötigt
werden.

Bei der Ausbildung von Ruten erhält man fingerartige kleine
tiefe Eindrücke, die in der Größe wechseln. Schon die Möglichkeit
einer solchen Anpassung der Materialisationsprozesse an die jeweilig
gewollte Leistung ist ein deutlicher Beweis für die ideo-
plastische Fähigkeit des Mediums, d. h. die Entwicklung der
medianimen Glieder hängt von der Psyche der Versuchsperson ab;
Wünsche, Gedanken, Bilder, die auch vom Experimentator unbewußt
dem Medium suggeriert sein können, sind maßgebend für
Form und Art des Schöpfungsvorgangs. Denn sonst wäre es unverständlich
, warum in dem einen Fall fingerartige Endorgane, in
dem anderen Sa/ugapparate, in dem dritten Fall einfache Flächen
entwickelt werden, sowie ein- oder mehr armige Ruten. Ja,
man muß sich sogar die Frage vorlegen, ob nicht der ganze
spezielle Entwicklungsgang, den der Materialisationsprozeß bei
diesem Medium genommen 'hat, das Produkt bestimmter theoretischer
Überzeugungen des Versuchsleiters sein könnte, die wäh-
rend der Beobachtungen entstanden und sich immer weiter festigten
, um schließlich durch die Psyche der Versuchsperson realisiert
zu werden.

Ferner «stellte der englische Forscher zunächst wiederum nur
mit Hilfe seines Tastsinnes fest, daß die Austrittsteile der Ruten
und Strukturen sich in der Gegend der Fußgelenke des Mediums
befand, daß um die Füße herum und zwischen denselben eine
zähe, klebrige, halb flüssige Masse zu konstatieren sei, die er analog
dem vom Verfasser gewählten Namen als ,Plasma* bezeichnete
(in den Materialisations-Phänomenen: Tele-Plasma).

Einen wichtigen neuen Schritt nach vorwärts bedeutet die durch
die aufgefundenen Tonspuren angeregte Färbemethode Crawfords
mit Methylen und Karmin. (Weiße Untenbeinkleider.) Jetzt war
über den Rückweg der bisher nicht sichtbaren Gebilde in den
Körper des Mediums kein Zweifel mehr übrig, weil die Spuren
der gefärbten Tonmasse oder des Karminpulvers auf der Leibwäsche
bis in die Gegend des Unterleibs führten und damit den
Ursprung des Plasmas an dieser Stelle vermuten ließen, wo sie
wahrscheinlich durch die Genitalschleimhaut oder durch die
Schenkelweich teile resorbiert werden.

Dieses bedeutsame Forschungsergebnis wirft ein aufklärendes
Licht auf jene in der Geschiehte des Okkultismus wiederholt be-


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