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v. Schrenck-Notzing: Das Materialisationsproblem. 361
Beklemmungsgefühl, motorische Unruhe, Appetitlosigkeit sowie
sensorielle Symptome und Empfindung lokaler Anschwellung der
Brust. Hände kühl. (Bei Frl. Goligher ebenfalls: Brüste während
der Phänomene hart und fest, Hände kühl und feucht)
Bei der Rückbildung der Phänomene, d. h. der Resorption des
Plasmaig durch den medialen Organismus will Crawford bei seiner
Versuchsperson runde kleine Knoten in der Haut gefühlt haben,
die unter (seinen Händen verschwanden.
Selbst diese anscheinend bedeutungslose Erfahrung findet ihr
Analogem in den Beobachtungen bei Eva C. So heißt es in den
Materialisations-Phänomenen Seite 205: „Eva gab an, sie empfinde
die Entwicklung der Materie am Unterleib; rasch ergriff sie meine
Hand und berührte damit die Haut ihrer Nabelgegend. Zu meiner
größten Ueberraschung konnte ich «durch den dünnen Stoff hin-
durch eine kleine knotenartige Geschwulst von der Größe einer
Kirsche links seitlich vom Nabel abtasten. Unter meiner Berührung
fühlte ich Jen Knoten kleiner werden und völlig verschwinden
, wie wenn dieser Auswuchs sich abgeflacht hätte oder
von ihrem Körper resorbiert würde.«
Sollten Crawford und Verfasser in dieser sich gegenseitig bestätigenden
Wahrnehmung gleichmäßig sich getäuscht haben ? Das
ist wohl kaum anzunehmen
Der englische Gelehrte versuchte nun auch die von ihm beobachtete
Volumabnabme der Weichteile objektiv duirch eine besondere
Einschnürung der Oberschenkel, welche mit einer Federwage
verbunden war, festzustellen und fand 7—8mal eine Abnahme
des Spannunigszjujstandes um 1 engl. Pfund während der
Tiseherhebung. Wie weit dieses Verfahren zuverlässig ist, darüber
läßt sich schwer 'urteilen, da offenbar schon durch Abschnürung
der Gefäße allein eine erhebliche Volumveränderung
herbeigeführt werden kann. Die ungenügende Berücksichtigung
der physiologischen Momente findet ihre Erklärung in dem Mangel
medizinischer Vorkenntnisse beim Physiker Crawford.
Für die Gleichmäßigkeit eines natuirgesetzlichen Geschehens im
mediuimistischen Materialisationsprozeß spricht nun aber auch die
geradezu überraschende Üeberednstimmung der zu ganz verschiedenen
Zeiten und an ganz verschiedenen Orten (Paris, München,
Belfast) erzielten photographischen Aufnahmen teleplastischer Erzeugnisse
«bei einem englischen, einem polnischen und einem französischen
Medium.
Die vierte Aufnahme des Herrn Stevenson in der Sitzung mit
Fräulein Goligher am 6. September 1920, die mit Erlaubnis des
Herrn Warrick hier abgebildet wird, fand in der Weise bei Rotlicht
statt, daß der neben döm Medium stehende Versuchsleiter
den Enlstehungsprozeß des Plaismas auf dem Schöße des Mediums
von Anfang bis Ende beobachten und die Materie selbst mit Blitzlicht
photographieren konnte. Die Abbildung 3 zeigt uns rechts
die Beine des neben dem Medium stehenden Versuchsleiters und
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