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Frondoni-Lacombe: Erlebnisse mit dein Medium Eva C«, 371
weise, noch am 30. unsere Weisheit anbringen zu können. Da
träumte mir kurz vor dem Erwachen (also am 30. V. früh)
folgendes :
A. und ich seien im Begriff, H. Prof. E. nach der Vorlesung,
mittags 12 Uhr, auf dem Gang vor der Tür des großen theologischen
Hörsaals zu sprechen. Da sich schon jemand mit H. Prof. E. dort
im Gespräche befand, warteten wir dessen Ende ab. A. nimmt
mir das Wort von dem Mund und stellt die Bitte um Abnahme des
Examens, worauf H. Prof. E. deutlich antwortet: „Meine Herren,
heut habe ich leider keine Zeit, kommen Sie morgen.44 Darauf erwachte
ich mit dem ebenso unangenehmen als sicheren Gefühl,
daß wir beide unser Examen verschieben müßten. Ich erzählte
hierauf meinen Traum Herrn A. Der im Traum gesehene bezw.
gehörte Vorgang erfüllte sich tatsächlich in die kleinste Einzelheit
am Freitag, den 30. Mai mittags 12 Uhr, nach der Vorlesung über
Logik, f
Erlebnisse mit dem Medium Eva C.
Von Madeleine Frondoni-Lacombe.
Frau Madeleine Frondoni-Lacombe (Lissabon) berichtet in ihrem
Werk „Merveilleux Phenomenes de Tau delä" (Lisbonne Libr.
Ferin 1920 Seite 165—180) über eine Anzahl Sitzungen, welche
sie im September 1916 in der Wohnung der Mad. Bisson mit
Eva C. gehalten hat. Dieselben sind dem nachfolgenden Referat
zugrunde gelegt.
Aus der Beschreibung des Kabinetts geht hervor, daß es
nichts als einen Korbstuhl enthielt und nach vorn durch einen
Vorhang abgeschlossen war. Weißes Licht im Sitzungsraume.
Das Kabinett ist nicht völlig dunkel, sondern es herrscht darin
stark abgedämpfte Beleuchtung.
Die erste Sitzung fand am 26. September 1916
gegen 9 Uhr abends statt. Anwesend: Dr. Geley, Herr und
Frau Lacombe und Madame Bisson.
Medium, vorher gänzlich entkleidet, zieht ein schwarzes
Trikot an und wird von Dr. Geley genauestens körperlich untersucht
. Mund und Haare wurden durch das Ehepaar Lacombe
geprüft. Eva setzt sich nach Beendigung der Vorkontrolle ins
Kabinett. Mad. Bisson nimmt ihre Hände und schläfert sie
ein; der Vorhang bleibt halboffen. Hände fortdauernd sichtbar.
Alsbald entwickelt sich auf Hals und linker Brustseite eine
weißliche, dicke Masse, welche einen Augenblick sichtbar ist
und dann verschwindet, wie absorbiert durch ihren Körper.
Das Medium stöhnt.
Das war alles für diesen Abend.
Sitzung vom 30. September 1916, 9 Uhr. Beleuchtung
und V^rkontrolle wie am 26. September. Evas Hände wurden
heute eine Viertelstunde von Mad. B. gehalten. Sie ließ dieselben
dann los, Vorhang geöffnet. Die Teilnehmer erblicken
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