Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 388
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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388 Psydhiisöhe Sftutifen. LXVIII. Mwg. 7. Heft (JufM 1921.)

Wir sehen aber auch hier, daß abgesehen von der 10, die sich
gegenüberstehenden Summen mit 6 gleich sind. Die Zehn ist
überschüssig; wir haben zuviel und sind reich. Im übrigen
aber ist das Ziel erreicht. Die Einmaleinszahlen 1 bis 6 mit
der Summe 21 sind in Zahlen verwandelt, die gleichfalls diese
Summe aufweisen. Sollen wir Recht behalten, so müssen die
bisher nicht berücksichtigten, dem „So ist's vollbracht44 folgenden
beiden Verse die Aufgabe haben, diese überschüssige störende
Zehn zu beseitigen. Und in der Tat beschäftigen sie sich
lediglich mit dem zweiten Verse: „Aus Eins mach' Zehn.44 Sie
sagen nicht: aus Neun mache Eins und aus Zehn mache
keins, sondern: „Und Neun ist Eins und Zehn ist keins44, ein
Wechsel, der nicht zu übersehen ist. Es sollen keine neuen
Zahlen in der Umwandelungsoperation, die ja „vollbracht44
ist, eingeführt werden; vielmehr wird im schnellen Tausch die
überschüssige Zehn vernichtet (Und Zehn ist keins) und
die Neun, die ja auch noch abzuwandeln war, für identisch
mit der Eins des zweiten Verses, und damit für bereits abgewandelt
erklärt. Hiernach ist die Eins zunächst in Zehn ver wandelt
, um Material für die Einmaleinszahlen Neun und Zehn,
die sonst nicht unterzubringen wären, zu beschaffen. Auch der
erste Vers des Rätsels: „Du mußt verstehen44 kommt zur Geltung
und seine Bezeichnung als Hexeneinmaleins (3X7=21) zu ihrem
Recht. Das Rätsel hat hiernach keine Beziehung zur Dreifaltigkeit
oder den Zehn Geboten, wie man wohl behauptet,
sondern ist ein harmloses Zahlenspiel. Ob der Dichter nach
einer Vorlage in anderer Sprache geschaffen und eine Lösung
gekannt hat, bleibt dahingestellt.

Es scheint mir, Schwemann ist auf dem richtigen Wege gewesen
, hat ihn aber nicht bis zur Quelle verfolgt. Auch ich habe
seit langem dieser Frage meine Aufmerksamkeit geschenkt und
bin zu einem ähnlichen Resultate gekommen. Bei meiner Untersuchung
ging ich von der bekannten Tatsache aus, daß Goethe
in der Zeit vom Herbst 1768 bis Frühjahr 1870 mit Fräulein
von Schaffenberg in Frankfurt a. M. recht intimer sieb mit
akhemistischen und magischen Studien abgab und mit den
Hauptwerken dieser Literatur vertraut wurde. Er las u. a. mit
ihr den Basilius Valentinus, den Paracelsus und vor allem das
Opus mago-cabbalisticum und theosophium von G. von
Welling. Daneben beschäftigte er sich mit dem „Arbelet44,
das die Ceremonien, Regeln und Beschwörungsformeln beim
Geister- und Dämonenzitieren enthält und auch mit Heinrich
Cornel Agrippa von Nettesheim^ occulta philosophia. Ferner,
und ganz im Besondern, noch mit Dr. Faust's Höllenzwang
(gedruckt zu Passau 1612) — „diesem höchst merkwürdigen Werke
des saisonniertesten Unsinns44, wie Goethe später an Zeller schrieb.

Bei diesen Studien hatten unsere beiden Adepten sich eine
kleine alchemistisehe Küche eingerichtet. Sie hantierten mit


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